Neuer Kaplan in Bexbach

Bexbach · Seit Sonntag hat die Pfarreiengemeinschaft Bexbach einen neuen Kaplan: Jens Henning, der den Priesterberuf so gerne ausübt, weil er auf diese Weise den Menschen sehr nahe sein kann.

 Jens Henning (Dritter von links) wurde im Rahmen eines Gottesdienstes als neuer Kaplan der Pfarreiengemeinschaft Bexbach offiziell eingeführt. Foto: Bernhard Reichhart

Jens Henning (Dritter von links) wurde im Rahmen eines Gottesdienstes als neuer Kaplan der Pfarreiengemeinschaft Bexbach offiziell eingeführt. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Die Pfarreien am Höcherberg haben seit dem 1. August wieder einen Kaplan. In einem gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin wurde Jens Henning am Sonntag offiziell eingeführt. In seinem Primizgewand zog der neue Kaplan zusammen mit Pfarrer Andreas Münck, den Diakonen Hans Eisel und Kurt Ardner, Gemeindereferent Gregor Müller sowie Messdienern aus den einzelnen Pfarrgemeinden in die gut gefüllte Kirche ein.

"Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir", lautet der Primizspruch des 34-jährigen Kaplans, den er an den Anfang seiner Predigt stellte. Er habe ihn gewählt, weil er "zutiefst mein Leben kennzeichnet", erklärte der aus Landau stammende Kaplan. Die Suche nach Gott beschäftige ihn schon über 20 Jahre, erinnerte er an sein Auslandsjahr in der Mission in Südafrika bei den ärmsten Menschen. Dort sei ihm Gott einerseits in Menschen begegnet, die Hilfe brauchen, aber auch in den Menschen, die ihr Leben für diese Hilfsbedürftigen aufgeben. Danach habe seine Gottsuche in der wissenschaftlichen Theologie in München begonnen. Und nun beginne nach seiner Priesterweihe seine Suche mit den Menschen in der Pfarreiengemeinschaft Bexbach. Hier möchte er sich in den nächsten drei Jahren mit den Gläubigen auf den Weg machen, "um unseren großen Gott zu suchen", kündigte er an. Für viele Zeitgenossen sei das Wort "Gott" zu einem Fremdwort geworden, da sie gar nicht mehr auf den Gedanken kämen, an Gott zu denken, zu ihm zu sprechen oder über ihn zu reden.

"Doch hat Gott uns nicht Verstand und Herz gegeben, damit wir ihn suchen?", fragte der Kaplan. Es sei bemerkenswert, dass das Psalmwort "Denen, die Gott suchen, wird das Herz aufleben", wie sein Primizspruch nicht vom Finden, sondern vom Suchen spreche. Seine Suche nach Gott bestehe vor allem aus dem Hören, betonte er. Er wolle mit Blick auf Gott kein Wissender sein, sondern ein Pilger, der mit den Menschen den Weg des Glaubens gehe und von ihnen lernen wolle. Er setze auf die Karte "Gott", denn er sei Wirklichkeit und jedem unendlich nahe. Er setze darauf mit Gründen, die letztlich nur das `Herz kenne, doch der Verstand gut nachvollziehen könne. "Ich setze auf die Karte Gott, da meine Seele dürstet nach ihm wie dürres lechzendes Land ohne Wasser", bekräftigte Jens Henning. Für ihn sei der Priesterberuf "einer der spannendsten und schönsten Berufe, weil man hier ganz nahe bei den Menschen sein kann", sagte er zur SZ.

Und was gibt er jungen Menschen mit auf den Weg? "Seid neugierig und nehmt diese Welt nicht einfach so hin, wie sie ist". Sie sollen den tiefen Sinn des Lebens entdecken, den wir Gott nennen, "in Freundschaften, in der Musik, ja sogar in Partys, denn selbst Jesus habe gerne gefeiert, aber auch in der Stille, in Gedanken."

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