Neuer Glanz für altes Ehrenmal

Saarlouis. In Gedenken an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege steht vor dem Landratsamt in Saarlouis ein Kriegerdenkmal. Derzeit wird das Ehrenmal von einer Fachfirma komplett saniert.Ein hohes Baugerüst umschließt seit einigen Wochen das Kriegerdenkmal vor dem Landratsamt. Der nackte Mann mit Schild und Schwert steht hier seit 1963 auf einer zehn Meter hohen Steinsäule

 Mittels eines speziellen Verfahrens wird die Plastik von einem Fachmann substanzschonend gereinigt. Ralf Hoffmann (rechts) ist zuständig für das Projekt. Foto: SZ/Jan Kiefer

Mittels eines speziellen Verfahrens wird die Plastik von einem Fachmann substanzschonend gereinigt. Ralf Hoffmann (rechts) ist zuständig für das Projekt. Foto: SZ/Jan Kiefer

Saarlouis. In Gedenken an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege steht vor dem Landratsamt in Saarlouis ein Kriegerdenkmal. Derzeit wird das Ehrenmal von einer Fachfirma komplett saniert.Ein hohes Baugerüst umschließt seit einigen Wochen das Kriegerdenkmal vor dem Landratsamt. Der nackte Mann mit Schild und Schwert steht hier seit 1963 auf einer zehn Meter hohen Steinsäule. Ursprünglich handelte es sich um ein Denkmal für die Gefallenen des I. Weltkrieges, das 1928 auf dem Großen Markt vor dem Postamt aufgestellt wurde. 1936 erhielt das Denkmal seinen jetzigen Standort vor dem Landratsamt.

Denkmal hatte Vorgänger

Die Besatzungsmächte ließen 1946 die Kriegerstatue entfernen. 1963 schuf der Bildhauer Nikolaus Simon eine, dem Original sehr ähnliche neue Figur. Heute soll das Ehrenmal an die Gefallenen beider Weltkriege erinnern.

Die Witterung hat dem Denkmal im Laufe der Jahrzehnte arg zugesetzt. Architekt Ralf Hoffmann, zuständig unter anderem für Denkmalpflege in der Stadt Saarlouis, beauftragte nach eingehender Überprüfung der Schäden eine Fachfirma mit der Sanierung. "Das Denkmal besteht aus Bronzeguss- und Travertin-Natursteinkomponenten, daher kommen unterschiedliche Reinigungsverfahren zum Einsatz", sagte Hoffmann.

Reinigung mit Glaspudermehl

Zunächst wurde die gesamte Stele inklusive Unterbau mit einer Mikro-Strahlanlage vorgereinigt. Unter fachlicher Beteiligung des Instituts für Steinkonservierung und des Landesdenkmalamtes mussten die genauen Arbeitsschritte und das Reinigungsverfahren festgelegt werden. Man entschied sich für eine Reinigung mit Glaspudermehl.

Der Regen hat im Laufe der Zeit Partikel der Metalloberfläche von der Plastik fortgespült und dadurch den Stein in Teilbereichen verfärbt. Die Kupferteile werden substanzschonend mit Mikro-Glasperlen gestrahlt und anschließend mit einem Schutzwachs überzogen, damit sie künftig vor Witterungseinflüssen besser geschützt sind.

Abgerissene und gebrochene Natursteine gilt es mit einem speziellen Verfahren neu zu verankern und die Risse mit Injektionsharz zu schließen. Lose und beschädigte Steinpartien erhalten eine neue mineralische Füllung. Die Arbeiten dauern rund sechs Wochen. red

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