Neuer Busfahrplan weckt Kritik

Großrosseln. Ein kollektiver Stoßseufzer wehte am Sonntag durch die Rosseltalhalle, als Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) beim Großrosseler Neujahrsempfang das Stichwort "der neue Busfahrplan" nannte. Denn die seit Anfang 2012 gültigen Neuerungen stoßen im Ort auf Kritik

 Warte-Plausch in aller Herrgottsfrühe: Sieglinde Jost (71, rechts) hat ihre Enkelin Lisa-Marie (17, Mitte) zur Bushaltestelle nach Naßweiler gebracht. Foto: Jenal

Warte-Plausch in aller Herrgottsfrühe: Sieglinde Jost (71, rechts) hat ihre Enkelin Lisa-Marie (17, Mitte) zur Bushaltestelle nach Naßweiler gebracht. Foto: Jenal

Großrosseln. Ein kollektiver Stoßseufzer wehte am Sonntag durch die Rosseltalhalle, als Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) beim Großrosseler Neujahrsempfang das Stichwort "der neue Busfahrplan" nannte. Denn die seit Anfang 2012 gültigen Neuerungen stoßen im Ort auf Kritik.Wie berichtet, betreiben jetzt die Völklinger Verkehrsbetriebe (VVB) und die Rosseler Firma Baron die Rosseler Buslinien 166 und 167. Dreistadt erläuterte beim Empfang die Hintergründe: Die RSW hatte die Konzession gekündigt. Nach neuem RSW-Angebot hätten die betroffenen Kommunen für die Rosseler Linien jährlich 420 000 Euro zahlen müssen - aber "Zuschüsse kann Großrosseln sich nicht leisten". Gut daher, sagte Dreistadt, dass die VVB und Baron in die Bresche gesprungen seien. Auch wenn dabei klar sei: "Ohne Einschränkungen wird es nicht gehen."

Die gehen vielen Rosselern aber zu weit. Sieglinde Jost aus Emmersweiler kritisiert, dass ihre 17-jährige Enkelin Lisa-Marie mit dem um etwa Viertel nach sieben Uhr fahrenden Bus oft zu spät ins Völklinger Kaschnitz-Gymnasium gekommen sei. So fährt die 71-Jährige ihre Enkelin lieber nach Naßweiler zur Haltestelle, der Bus von dort sei pünktlicher, sagt sie. Und vorsichtshalber fährt Lisa-Marie jetzt früher los, schon vor halb sieben. Dass die Schülerin am Rotweg umsteigen muss, findet Sieglinde Jost problematisch: Insassen zweier Busse müssten sich da in nur ein Gefährt quetschen. Was auch Hans-Joachim Schuler kritisch anmerkt. Und Christine Schmitt, Mutter einer Warndtgymnasiastin, vermisst einen Bus, der Schüler nach der achten Stunde (bis 15.05 Uhr) heimbringt.

Den gibt es inzwischen, sagt VVB-Geschäftsführer Ralf Schmitt auf SZ-Nachfrage. Gedränge am Rotweg? Nein: Dort führen Busse zweier Linien im Abstand von wenigen Minuten vorbei. Kein Vormittags-Halt mehr an der Neubergerhalle, wie Sieglinde Jost meint? Doch, sagt Schmitt, die Schülerlinien seien unverändert. Aber es hapere wohl noch mit der Kommunikation - da, verspricht er, werde das VVB/ Baron-Duo nachlegen. dd

Sie haben Kritik am neuen Busfahrplan? Schreiben Sie uns eine E-Mail: redvk@sz-sb.de.

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