Neue Türme neben dem Turm

Höchen. Die Mobilität der modernen Gesellschaft erfordert in zunehmendem Maße drahtlose Kommunikationsmittel. Mobilfunk oder Wireless Local Area (WLan) sind dafür Beispiele

 Es ist kein neuer Eiffelturm, der in der Nähe des Höcher Turms errichtet wurde, sondern eine Mobilfunkanlage. Die Anlage auf dem höchsten Punkt des Saarpfalz-Kreises ist wegen ihrer exponierten Lage weithin zu sehen. Foto: Bernhard Reichhart

Es ist kein neuer Eiffelturm, der in der Nähe des Höcher Turms errichtet wurde, sondern eine Mobilfunkanlage. Die Anlage auf dem höchsten Punkt des Saarpfalz-Kreises ist wegen ihrer exponierten Lage weithin zu sehen. Foto: Bernhard Reichhart

Höchen. Die Mobilität der modernen Gesellschaft erfordert in zunehmendem Maße drahtlose Kommunikationsmittel. Mobilfunk oder Wireless Local Area (WLan) sind dafür Beispiele. Die im Wettbewerb auf diesen Märkten angebotenen Dienstleistungen benötigen ortsfeste Funkanlagen, um die geografisch lückenlose Versorgung der Kunden als unabdingbare Voraussetzung für mobile Kommunikation zu gewährleisten.Das Thema Errichtung einer Mobilfunkanlage in Höchen ist über Jahre hinweg nicht nur in Höchen, sondern auch in der gesamten Region immer wieder diskutiert worden. Sowohl der Ortsrat Höchen als auch der Stadtrat Bexbach hatten sich gegen die Errichtung einer solchen Anlage im Bereich der Höcherbergturms ausgesprochen. Doch beide Räte hatten mit ihren Einwänden keinen Erfolg (wir berichteten). Seit kurzem sind die beiden neu errichteten, über 80 Meter hohen Türme in unmittelbarer Nähe zum Höcher Wahrzeichen, dem Turm, weit hin vom Höcherberg aus zu sehen.

"Die Errichtung der Mobilfunkanlage war rechtlich nicht zu verhindern", sprach Ortsvorsteher Karl-Heinz Klein (CDU) gegenüber unserer Zeitung von "einem privilegierten Bauvorhaben". Der Ortsrat Höchen habe sich mehrmals einstimmig gegen die Errichtung der Anlage ausgesprochen. Sowohl CDU als auch SPD hätten das Bauprojekt als einen nicht vertretbaren, drastischen Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet bezeichnet. Die Anlage gehe über den bereits vorhandenen Turm hinaus und beeinträchtige das Landschaftsbild in nicht hinzunehmender Art und Weise, so SPD-Ortsratsmitglied Volker Stein in der Ortsratssitzung vom Januar 2010 (wir berichteten). CDU-Ortsratsmitglied Eva-Maria Scherer bezeichnete in dieser Sitzung das Ausmaß der Anlage als enorm, denn sie stelle "einen totalen Eingriff in die Natur" dar und sei "ein Störfaktor für den Fremdenverkehr".

Es sei damals eine reine Mitteilung der Stadtverwaltung gewesen, die der Ortsrat zur Kenntnis nehmen sollte und zu der man seine Auffassung deutlich machen konnte, betonte Ortsvorsteher Klein. Trotz eines geringen bis mittleren Eingriffs in die Natur habe eine Genehmigung des Forstes sowie eine Standortbescheinigung vorgelegen, erinnerte sich der Ortsvorsteher an die Vorlage des Bauantrages. Die Ablehnung im Ortsrat sei jedoch nicht vor dem Hintergrund gesundheitlicher Schäden erfolgt, sondern wegen des Standortes in unmittelbarer Nähe zum Ausflugs-ziel Höcher Turm. Auch die Stadt Bexbach hatte im Vorfeld alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um finanzielle Auswirkungen abzuwenden und das Einvernehmen zum Bau der Mobilfunkanlage hergestellt. Der Bau sei jedoch letztendlich rechtlich nicht zu verhindern gewesen, verwies Klein auf die Beschlussvorlage der Stadt zu den Ergebnissen eines Gutachtens.

Dies hatte aufgezeigt, dass keine Gründe vorliegen, mit denen die Errichtung der Mobilfunkanlage rechtlich fundiert verhindert werden könnte. "Eine Klage hätte keinen Erfolg gehabt", betonte Klein. Daher habe die Stadt beschlossen, keine Rechtsmittel einzulegen. Mittlerweile hat die Mobilfunkanlage mit 81,50 Metern (Funkmast aus Stahlgitter 75 Metern zuzüglich 6,50 Meter Aufsatzrohr) ihre endgültige Höhe erreicht und ist weithin zu sehen. "Es gibt auch keinen Widerstand mehr aus der Bevölkerung, ein Großteil hat den Bau der Anlage akzeptiert", meinte Klein. "Die Errichtung der Mobilfunk-

anlage war rechtlich nicht zu verhindern."

 Es ist kein neuer Eiffelturm, der in der Nähe des Höcher Turms errichtet wurde, sondern eine Mobilfunkanlage. Die Anlage auf dem höchsten Punkt des Saarpfalz-Kreises ist wegen ihrer exponierten Lage weithin zu sehen. Foto: Bernhard Reichhart

Es ist kein neuer Eiffelturm, der in der Nähe des Höcher Turms errichtet wurde, sondern eine Mobilfunkanlage. Die Anlage auf dem höchsten Punkt des Saarpfalz-Kreises ist wegen ihrer exponierten Lage weithin zu sehen. Foto: Bernhard Reichhart

Ortsvorsteher Karl-Heinz Klein

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