Sicherheit Neue Technik stoppt Bankräuber im Saarland

Saarbrücken · Seit dem Jahr 2016 gab es keine Überfälle mehr. Auch weil es in den Filialen weniger Bargeld gibt.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Friso Gentsch

Die vor Jahren verschärften Sicherheitsmaßnahmen in Banken und Sparkassen zeigen Wirkung. Im Saarland registrierte die Polizei 2017 laut Kriminalstatistik erstmals keinen einzigen Bankraub; auch in diesem Jahr gab es noch keinen Überfall. 2016 war es der Statistik zufolge einer. Noch 1999 musste die Polizei 41 Mal zu Raubüberfällen auf Geldinstitute und Postfilialen ausrücken.

Banküberfälle sind für Kriminelle offenbar deutlich uninteressanter geworden: In den Filialkassen sei „so gut wie kein Bargeldbestand mehr“, teilte der Bundesverband deutscher Banken mit. Nahezu flächendeckend würden automatische Kassentresore eingesetzt. Barbeträge würden kundenindividuell abgerufen. Die Tresore seien so eingestellt, dass immer nur ein nach oben begrenzter Betrag ausgezahlt werden könne. „Wenn dies bei einem Überfall zum Beispiel dann schnell hintereinander erfolgen soll, geht das nicht beziehungsweise dauert von Fall zu Fall dann immer länger“, erklärte der Bankenverband.

Der Sparkassenverband Saar bestätigte, dass die Institute inzwischen stärker auf Geldautomaten und automatisierte Kassensysteme setzen. Diese würden zum Teil zwar von Mitarbeitern bedient; der Zugriff auf das Bargeld sei aber nicht ohne Weiteres möglich. Ferner könnten größere Barbeträge heute nicht mehr sofort verfügt werden. Zudem würden Selbstbedienungszonen und Geldautomaten videoüberwacht. Intelligente Überwachungssysteme seien in der Lage, Auffälligkeiten automatisch zu erkennen und an Sicherheitsdienste zu melden – etwa wenn eine Person nachts länger am Geldautomat stehe, ohne Bargeld abzuheben. Diese Systeme würden noch nicht in allen Filialen eingesetzt, zeigten aber bereits Wirkung.

2015 und 2017 versuchten Kriminelle im Saarland, einen Bankautomaten zu sprengen. Auch dies ist heute schwieriger: Die Sparkassen setzen auf Einfärbe-Systeme. Werden Geldkassetten gewaltsam durch Explosion oder Aufbrechen geöffnet, wird das gesamte Bargeld eingefärbt und ist nicht mehr verwendbar.

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