Neue Stadtspitze

Saarlouis · Der Stadtrat hat gestern Abend mit der vollen Stimmzahl der Koalition aus CDU, Grünen und FDP Marion Jost zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Ebenfalls volle Stimmzahl bekam Günter Melchior als neuer Baubeigeordneter.

 Künftige Stadtspitze (von links): Bürgermeisterin Marion Jost (CDU), OB Roland Henz (SPD) und Günter Melchior (Grüne). Fotos: Seeber/Jost/Grüne

Künftige Stadtspitze (von links): Bürgermeisterin Marion Jost (CDU), OB Roland Henz (SPD) und Günter Melchior (Grüne). Fotos: Seeber/Jost/Grüne



Marion Jost ist neue Bürgermeisterin von Saarlouis. Der Stadtrat wählte sie gestern Abend in geheimer Wahl im ersten Wahlgang mit 24 Ja-Stimmen. Jamaika verfügt über 24 Stimmen, ein CDU-Ratsmitglied konnte nicht mitstimmen, also bekam Jost auch eine Stimme der 21 Mitglieder der Opposition. Es gab elf Enthaltungen; offenbar setzte die SPD (13 Sitze) nicht komplett um, was als "Nicht teilnehmen am Postenschacher" angekündigt hatte.

Jost war die Kandidatin der Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP. Neun Bewerbungen hatte es gegeben. Jost löst zum 1. Januar Klaus Pecina (CDU) ab, der in den Ruhestand geht. Die 55-Jährige ist Geschäftsführerin der städtischen Wirtschaftsbetriebe Saarlouis (wbs), die vor allem die öffentlichen Bäder betreibt. Zuvor war sie lange für die Kreissparkasse Saarlouis tätig. Jost trat für Jamaika als Kandidatin bei der jüngsten OB-Wahl in Saarlouis an. Dort unterlag sie Roland Henz (SPD), der knapp 64 Prozent der Stimmen bekam.

In derselben Sitzung gestern Abend wählte der Stadtrat auch einen neuen Baubeigeordneten. Günter Melchior, 54, von den Grünen vorgeschlagener Kandidat der Jamaika-Koalition, bekam ebenfalls 24 Stimmen. Amtsinhaber Manfred Heyer (SPD) fand mit 16 Stimmen erwartungsgemäß keine Mehrheit. Sechs Bewerber hatte es gegeben. Auch Melchior tritt sein Amt zum 1. Januar an. Der Diplomgeograf war erst vor drei Wochen als Vorsitzender des Personalrates im Rathaus bestätigt worden. Zuvor war Melchior Umweltbeauftragter der Stadt Saarlouis. Beide treten kein leichtes Erbe an: Jost wird Finanzbürgermeisterin in einer Zeit fehlenden Geldes, und Melchior erbt als Baubeigeordneter sogleich Großprojekte wie das Theater am Ring, das Ravelin V und den Lisdorfer Berg.

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