Streit um neue Region Neue Schilder für Grand Est kosten 150 000 Euro

Straßburg · Fast zwei Jahren nach der Gebietsreform in Frankreich sind längst nicht alle Lothringer, Elsässer und Bewohner aus Champagne-Ardenne mit der Fusion und ihrer neuen Region Grand Est zufrieden. Das Anbringen von neuen Hinweisschildern durch die Region bietet Anlass für eine neue Polemik.

Von einem Skandal sprach Bernard Fischer, Bürgermeister der Stadt Obernai. „Diejenigen, die unsere Wurzeln, unsere Geschichte und die Identität unserer schönen Region Elsass leugnen, sollten sich schämen“, schrieb er im sozialen Netzwerk Facebook. Andrea Didelot, der für die rechtspopulistische Partei Front National im Regionalrat in Straßburg sitzt, sprach sogar von einer „Demütigung“ und einem „Verrat an dem elsässischen Volk“. Doch Fakt ist, der Regionalrat muss sie anbringen. Um die Wogen zu glätten, hat er sich aber nun für eine doppelte Lösung entschieden. Neben 17 obligatorischen Schildern mit blauem Hintergrund und dem Logo „Grand Est“ hat der Rat 26 weitere Stücke bestellt. Diese Schilder mit braunem Hintergrund und touristischem statt administrativem Charakter sollen auf die ehemaligen Regionen hinweisen. Doch ein Ende der Kritik an den Schildern bedeutet das wahrscheinlich nicht. Denn ein weiterer Punkt stößt bei der Bevölkerung auf wenig Akzeptanz: Der Kostenfaktor. Die Schilder-Tauschoperation kostet die Region Grand Est 150 000 Euro.

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