Neue Räume helfen bei Erziehung

St. Ingbert. Im neuen Mehrzweckraum der Kindertagesstätte St. Franziskus drängen sich die Gäste. Tobias schlägt noch ein paar Tasten auf dem Klaviers an, Anna-Maria prüft ihre Querflöte. Alles bestens. Direkt neben ihnen eine Torte mit dem Logo der Kita. Auf der Fensterbank stehen Präsente

 Eine der nach dem sogenannten Hamburger Raumkonzept neu gestalteten Landschaften in der St. Ingberter Kindertagesstätte St. Franziskus. Foto: Christian Lang

Eine der nach dem sogenannten Hamburger Raumkonzept neu gestalteten Landschaften in der St. Ingberter Kindertagesstätte St. Franziskus. Foto: Christian Lang

St. Ingbert. Im neuen Mehrzweckraum der Kindertagesstätte St. Franziskus drängen sich die Gäste. Tobias schlägt noch ein paar Tasten auf dem Klaviers an, Anna-Maria prüft ihre Querflöte. Alles bestens. Direkt neben ihnen eine Torte mit dem Logo der Kita. Auf der Fensterbank stehen Präsente. Apfelsecco aus dem Bliesgau, Blumen und Marmeladen für die Leute, die zu Sanierung und Ausbau des Kindergartens beigetragen haben. Aber auch das ein oder andere Geschenk für die katholische Einrichtung.

Gut ein Jahr hat der Umbau gedauert, am Freitag war offizielle Schlüsselübergabe und Segnung der Räume. Die beiden Schulkinder Tobias und Anna-Maria spielen für ihr Alter ausgesprochen sicher ein paar Stücke. Architekt Gerhard Abel führt danach zurück in die Welt der harten Fakten: 865 000 Euro hat das Projekt gekostet inklusive neuer Einrichtung. Die Stadt habe mit 40 Prozent den größten Beitrag geleistet. Das Gebäude ist mit dem Geld wärmegedämmt worden, hat neue Heizung, schalldämmende Decken sowie neue Fußböden, Beleuchtung und einiges mehr. Abel betont, der Um- und Anbau musste während des Kindergartenbetriebes geschehen, was allen Seiten einiges abverlangte.

Die neuen Räume wirken freundlich und modern. Das Hamburger Raumkonzept ist in der Kindertagesstätte verwirklicht. Leiterin Ursula Hornig erläutert, was das bedeutet: Multifunktionale Möbel schaffen ein besonderes pädagogisches Umfeld, der Raum fungiert als zusätzlicher Erzieher. Die Kita-Chefin spricht von einer Spiellandschaft, die im neuen Krippenraum geschaffen wurde, von einer Schlaflandschaft, in der die Kleinen sich selbst ihre Ecke zum Ausruhen suchen, von einem Bad und Wickelraum, den sie als "Erlebnisbad" bezeichnet, weil auch dort alles für die Kleinsten angreifbar ist. Mit den zehn neuen Krippenplätzen betreut die Kita rund 90 Kinder. "Das Hamburger Raumkonzept hat uns begeistert", sagt Hornig für sich und ihre Kolleginnen. Und lobt den Biosphärenzweckverband, der sie erst auf dieses Modell gebracht habe und gleich den Draht legte, damit Handwerker aus der Region mit Holz aus der Umgebung die besondere Einrichtung schaffen konnten.

Auch die Festredner sind voll des Lobes. Tim Feyerabend, Leiter der Stabstelle "Frühkindliche Bildung und Schulentwicklung" beim Kultusministerium spricht von "gut angelegtem Geld". Der St. Ingberter Landtagsabgeordnete Markus Schmitt (Grüne), der Landrat Clemens Lindemann vertritt, zeigt sich begeistert von Raumkonzept und Biosphärenmaterial. St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung, der seinerzeit seine Kindergartenjahre im gleichen Gebäude verbracht hatte, stößt ins gleiche Horn. Pfarrer Stephan Meßner verspürt viel "positive Motivation" in der St.-Franziskus-Kita. Für ein abschließendes Lied ist wieder der junge Mann am Klavier zuständig. Damit nicht genug, darf er als Messdiener der Pfarrei auch noch das Weihwassergefäß halten, aus dem Pfarrer Meßner zur Segnung schöpft.

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