Neues Mundartbuch von Peter Eckert Meister Eckerts bunte Herbst-Lese

Saarbrücken · Maler, Bildhauer und Komponisten näherten sich ihnen meist ganzheitlich, will meinen, allen vier Jahreszeiten. Autor Peter Eckert kürte jetzt für sich aber die eine, seine Jahreszeit. „De Herbschd is mein!

 Vorgelesen sind seine Texte noch mal so schön: Peter Eckert kürzlich in Wadgassen.

Vorgelesen sind seine Texte noch mal so schön: Peter Eckert kürzlich in Wadgassen.

Foto: Ruppenthal

“, der Titel seines neuen Buches liest sich fast als Herzensbekenntnis. Und was er an dieser Saison so einzigartig findet, verrät Eckert, der seit Jahren auch Mundartkolumnen für die „Saarbrücker Zeitung“ schreibt, bereits im Vorwort. Der Herbst habe „fast alles, was andere für sich allein zu haben glauben. Er kann sein wie Sommer – und wie Winter ebenso“. Heiß und kalt, stahlblau strahlend aber auch „neblig in tausend Abstufungen“, eben mehr als ein Quartal, meint der in Wadgassen-Differten heimische Dichter, beinahe ein Jahr im Kleinen.

Auf reichlich 200 Seiten präsentiert Eckert, mehrfach preisgekrönt als Autor und als Laienprediger auch ein geübter Kanzelredner, meist in kraftvoll rheinfränkischer Mundart, seltener in Hochdeutsch, einen Strauß von alten und neuen Arbeiten. Bunt und schillernd wie Herbstlaub wirkt das, aber dann auch wieder räsonierend. „Lebensherbst“, das Schlusskapitel etwa, versammelt Texte, die bilanzieren. Es mag Zufall sein, dass Eckert, ein gelernter Bankkaufmann, gerade hier seine eindringlichsten Texte versammelt. Das Gedicht „Läwensgaade“ konzentriert so im Bild der vom Menschen gezügelten Natur höchst bemerkenswert einen ganzen langen Lebenslauf. Droht die Melancholie aber übermächtig zu werden, entkommt Eckert ihr mit Ironie, dem Witz des Anekdotischen und seinem wachen Blick auf Alltagskuriositäten. Die Vielfalt der Gedichte, Sentenzen und knappen Prosastücke verblüfft. Der gemeinsame Nenner? Es gibt ihn nicht, es sei denn, man sucht ihn in eben dieser Vielfalt. „Album“ nennt Eckert selbst seine Herbst-Lese treffend. Man streift mit ihm eher assoziativ durch die Monate von September bis Dezember – und kann bloß staunen, was der Dichter alles erntet.

Peter Eckert: „Mein ist der Herbst – de Herbschd is mein“, Edition La Fontaine, 226 Seiten, 12,80 Euro, erhältlich beim Autor unter Tel. (0 68 34) 6 04 70.

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