Neue Heimat für Kröten und Eidechsen

Dillingen. Der Kammmolch hat sich im Saarland rar gemacht, fehlt ihm doch ein geeigneter Lebensraum. Ähnlich geht es der Kreuzkröte, der Zauneidechse und der Schlingnatter

 Die Sandgrube ist Heimat für Kreuzkröten. Foto: hth

Die Sandgrube ist Heimat für Kreuzkröten. Foto: hth

Dillingen. Der Kammmolch hat sich im Saarland rar gemacht, fehlt ihm doch ein geeigneter Lebensraum. Ähnlich geht es der Kreuzkröte, der Zauneidechse und der Schlingnatter. Um einen Ort zu schaffen, der sich für die unter Artenschutz stehenden Tiere als Sommer- und Winterquartier und Laichplatz eignet, haben sich der Naturschutzbund-Landesverband und die Kies- und Sandwerke Rupp aus Dillingen zusammengetan. In einer etwa zehn Hektar großen, ehemaligen Sandgrube in Dillingen-Diefflen; Nähe des Segelflugplatzes, entsteht derzeit ein Artenschutzprojekt, das der Nabu als "im Saarland einzigartig" bezeichnet.Bereits im Februar rollten große Bagger an, die Naturschützer schufen unter Anleitung der Amphibien- und Reptilienexperten Lars Briggs und Florian Bibelriether die ersten Voraussetzungen für einen geeigneten Lebensraum. "Sandgruben und Steinbrüche bieten nach dem Abbau gute Bedingungen für Amphibien und Reptilien", erklärte Bibelriether. Und bereits im Sommer habe es erste Anzeichen gegeben, dass sich Kreuzkröten in der Sandgrube wohlfühlen. Zumindest machte der Naturschutzbeauftragte der Stadt Dillingen, Andreas Kleber, entsprechende Beobachtung. "Ein erster Erfolg", meinte er. Nun galt es, weitere Maßnahmen in Angriff zu nehmen, um die Bedingungen auch für den Molch zu optimieren. Dazu musste ein größeres Gewässer auf dem Gelände auf eine Wasserhöhe von etwa einem Meter abgepumpt werden. Wie Bibelriether erklärte, legten die Naturschützer Sandwälle an, um weitere kleine Tümpel entstehen zu lassen. Denn Amphibien brauchen Gewässer, um sich fortpflanzen zu können. Der Nabu geht davon aus, dass sich Molch und Kröte bereits nächstes Jahr auf dem Gelände fest angesiedelt haben.

Christoph Braunberger, zuständig beim Saar-Umweltministerium für den Artenschutz, sprach von einem der fünf besten Amphibiengewässer im Saarland. Das Ministerium versuche, solche Projekte schnell und unbürokratisch zu genehmigen. "Die Firma Rupp ist beispielhaft im Einsatz für den Artenschutz", sagte Braunberger. Für den Rupp-Geschäftsführer Stefan Welsch war es selbstverständlich, den Nabu in seinem Vorhaben zu unterstützen. Nichtsdestotrotz hob der Nabu-Landesvorsitzende Ulrich Heintz die Freiwilligkeit des Unternehmens hervor, etwas für den Artenschutz tun zu wollen. hth

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