Neue Eingangstür zur Grabungsstätte im Wareswald 12 Meter hohe stählerne Einladung mehr über den Vicus zu erfahren

Tholey. Beim ersten Blick auf das monumentale Stahlgerüst denkt der Betrachter vielleicht an einen riesigen Bleistift, oder eine gigantische Pfeilspitze. Erst wenn er sich der Konstruktion nähert, sieht er klarer, und erfährt das es sich um ein Vusualisierungsmodell des Pfeilergrabmals im Wareswald handelt, dass römische Geschichte erzählt und sichtbar macht

 Zwölf Meter hoch ist die Stahlkonstruktion, die die Ausmaße des Pfeilergrabes im Wareswald zeigt. Foto: Faber

Zwölf Meter hoch ist die Stahlkonstruktion, die die Ausmaße des Pfeilergrabes im Wareswald zeigt. Foto: Faber

Tholey. Beim ersten Blick auf das monumentale Stahlgerüst denkt der Betrachter vielleicht an einen riesigen Bleistift, oder eine gigantische Pfeilspitze. Erst wenn er sich der Konstruktion nähert, sieht er klarer, und erfährt das es sich um ein Vusualisierungsmodell des Pfeilergrabmals im Wareswald handelt, dass römische Geschichte erzählt und sichtbar macht. "Es wurde bewusst kein Nachbau des Pfeilergrabmals gewählt. Eine abstrakte Konstruktion soll dem Betrachter die Größe des Grabmals vor Augenführen", erklärt Christian Kaster, der Geschäftsführer der Terrex gGmbH.Das ursprüngliche Pfeilergrabmal, dass im letzten Viertel des zweiten Jahrhunderts nach Christus an der Römerstraße am Ortseingang des Vicus Wareswald gebaut wurde, war etwa 14 Meter hoch. "Das Visualisierungsmodell soll das Entré für die Ausgrabungen sein", sagt Kaster weiter. Bewusst habe man sich gegen einen 1:1-Nachbau des Grabmonumentes aus der Römerzeit entschieden. "Die gewählte Präsentationsform soll den Besucher zum Abenteuer Wissenschaft einladen, dabei seine Fantasie anregen", so Professor Wolfgang Adler vom Landesdenkmalamt. Im wahrsten Sinne des Wortes, denkt der Archäologe, bilde das Stahlgerüst einen Rahmen, der grob die Form, die Dimension und die Proportion vorgebe. Die tatsächlich gefundenen Relikte seien eher spärlich.

"Wir haben 1000 Fragmente gefunden", informiert der Archäologe Klaus-Peter Henz, Terrex-Projektleiter der Grabung im Wareswald.. Ganz wichtig sei, führt Henz an, dass die Visualisierung nicht die Überreste des Denkmals im Boden zerstöre. An dem Pfeiler wurden Abgüsse der 20 schönsten gefundenen Reliefstücke angebracht, wie Nachbildungen von Körperteilen, Töpfen oder Weintrauben. Alles Wissenswerte ist auf mehreren Info-Tafeln nachzulesen. Seinerzeit diente das Pfeilergrabmal einer reichen Familie aus dem Vicus Wareswald der Repräsentation und Zuschaustellung von Macht und Wohlstand. Künftig soll der Pfeiler auf das sich im Aufbau befindliche Freiluftmuseum im Wareswald hinweisen.

"Das Monument ist die Eingangstür zur Ausgrabungsstätte im Wareswald", sagt Bürgermeister Hermann Josef Schmidt. Durch das stählerne Bauwerk werde ein Stück Tholeyer Geschichte aus der Römerzeit nachhaltig lebendig, und das auch demnächst in den dunklen Abendstunden. "Wir werden das Pfeilergrabmal entsprechend beleuchten", kündigt Schmidt an. Das Visualisierungsmodell ist ein Teilprojekt innerhalb des Gesamtprojektes "St. Wendeler Land-steinreich" der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (Kulani).

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