Neue Chance fürs Jagdschloss

Großrosseln. "Was wir schon abgewickelt haben und die nächsten zwei Jahre noch abwickeln wollen, ist schon ein Segen für den ganzen Warndt", sagt Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt. Er ist Vorsitzender der Lokalen Aktionsgemeinschaft (LAG) Warndt, bei der die Projektanträge für das Leader-Förderprogramm der Europäischen Union (EU) zusammenlaufen

Großrosseln. "Was wir schon abgewickelt haben und die nächsten zwei Jahre noch abwickeln wollen, ist schon ein Segen für den ganzen Warndt", sagt Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt. Er ist Vorsitzender der Lokalen Aktionsgemeinschaft (LAG) Warndt, bei der die Projektanträge für das Leader-Förderprogramm der Europäischen Union (EU) zusammenlaufen. Morgen Abend entscheidet nun die LAG Warndt in einer Vorstandssitzung über ein Paket neu eingegangener Anträge und reicht sie dann ans zuständige Saar-Umweltministerium weiter.Laut Dreistadt steht hier eine Investitionssumme von insgesamt rund 1,3 Millionen Euro zur Debatte. Wobei in der Periode bis 2013 noch 900 000 Euro Fördermittel zur Verfügung stehen. "Wir schaffen es, diesen Rahmen auszuschöpfen", sagt der LAG-Vorsitzende zuversichtlich. Denn es lägen "sehr interessante und auch kostenintensive Anträge" vor. Da will zum Beispiel eine Bürgerinitiative die Parkanlage in Dorf im Warndt neu gestalten. Und der Birkenhof in Naßweiler soll zum Ziegenhof werden. Ein bereits erfolgreicher Landwirt aus dem Mandelbachtal suche jetzt einen eigenen Hof, wolle eine große Herde mitbringen und die Produkte auch per Direktverkauf vermarkten.

Doch das wichtigste Kind der LAG Warndt bleibt nach wie vor das Jagdschluss Karlbrunn. Dessen Sanierung (Kosten rund 800 000 Euro) und Ausbau zum Kulturlandschaftszentrum war bereits zum "Leuchtturmprojekt" für den Warndt erklärt worden, aber dann zwischenzeitlich zwischen die politischen Fronten in der früheren Landesregierung geraten. Nun hat Dreistadt wieder Hoffnung, dass sich doch etwas bewegt. Vergangene Woche habe man bei einem Gespräch zusammen mit dem Regionalverband im Wirtschaftsministerium eine "sehr positive Resonanz" erfahren. Beim Jagdschloss sei eine gleich dreifache Zuständigkeit zu beachten mit dem Wirtschaftsministerium ("das hat das Geld"), dem Finanzministerium ("dem gehört das Ganze, seit Saarforst es abgegeben hat") und dem Umweltministerium als Leader-Förderinstanz. Das Jagdschloss müsse zumindest in Teilen noch in diese Leader-Förderperiode aufgenommen werden, "damit wir starten können und das Gebäude nicht rapide verfällt". Hier sei noch einiges abzuarbeiten, aber die LAG Warndt habe die feste Zusage erhalten, dass der Antrag fürs Jagdschloss auch noch nach Ende der offiziellen Frist, eingereicht werden könne. Diese läuft bis 30. Juni.

Mehr als ungewiss erscheint derweil die Zukunft der Draisinenfahrten im Warndt. Der Trägerverein hat sie für dieses Jahr abgesagt. Dreistadt erhofft sich weitere Erkenntnisse von einem Runden Tisch. Vereinsvorsitzender Harald Zimmermann hat alle Interessierten für Donnerstag, 28. Juni, 16 Uhr, ins Wirtshaus im Warndt in Großrosseln eingeladen.

lag-warndt.de

Foto: Jenal

Hintergrund

Seit der Geschäftsstelleneröffnung im Januar 2008 prüft und entscheidet die Lokale Aktionsgemeinschaft (LAG) Warndt, welche Projektanträge förderwürdig sind. Sie berät und betreut die Träger bei der Antragstellung, Durchführung und Abrechnung. Ein Großteil der Projekte wird mit Beteiligung von Bürgern und Vereinen umgesetzt. Die LAG Warndt hat bisher schon 33 Projekte vielfältiger Art unterstützt: von praktischen Aktionen wie der Neugestaltung des Dorfplatzes in St. Nikolaus bis hin zu Entwicklungsstudien und der gemeinsamen Warndt-Präsentation auf der Saarbrücker Reisemesse. Laut Dreistadt gibt es Zuschusszusagen in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Rund eine Million Euro Fördermittel seien bereits abgeflossen. er

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