Neue Biologika-Infusionen helfen Rheuma zu stoppen
Püttlingen. Neue Medikamente sollen Rheuma-Patienten dabei helfen, die Selbstzerstörung ihres Körpers zu stoppen. Seit einiger Zeit setzt Dr. Ulrich Prothmann, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie und Immunologie am Knappschaftskrankenhaus Püttlingen, sogenannte Biologika ein, die den entzündlichen Verlauf einer Rheuma-Erkrankung stoppen sollen
Püttlingen. Neue Medikamente sollen Rheuma-Patienten dabei helfen, die Selbstzerstörung ihres Körpers zu stoppen. Seit einiger Zeit setzt Dr. Ulrich Prothmann, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie und Immunologie am Knappschaftskrankenhaus Püttlingen, sogenannte Biologika ein, die den entzündlichen Verlauf einer Rheuma-Erkrankung stoppen sollen. Damit würde für über 1 000 000 Rheuma-Patienten neue Hoffnung bestehen. "Diese Medikamente werden eingesetzt, um das fehlgeleitete Immunsystem, das für das Attackieren des eigenen Gewebes verantwortlich ist, wieder in die Schranken zu weisen", erklärt Dr. Ulrich Prothmann. Die Erfolge der herkömmlichen Basistherapien seien begrenzt. Die neuen Biologika würden hingegen in vielen Fällen eine weitere Reduktion der Krankheitsaktivität erreichen. Bei einem 32 Jahre altem Patienten hätte die neue Therapie eine Besserung des Krankheitsverlaufes bewirkt. Der Patient sei vor fünf Jahren zum ersten Mal beim Knappschaftskrankenhaus mit einer entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung, dem sogenannten Morbus Bechterew, vorstellig geworden. Dr. Ulrich Prothmann setzte das Biologikum "Infliximab" als Infusionstherapie ein. Der Erfolg war seiner Aussage nach überraschend. Prothmann berichtet, dass der Patient bereits zwei Tage nach der ersten Infusion freudestrahlend vor ihm stand. Er habe erstmals seit 15 Jahren durchschlafen können. Die schmerzhafte Morgensteifigkeit sei fast komplett verschwunden, und er habe seine Wirbelsäule schmerzfrei bewegen können. Auch die Schwellungen an den Gelenken hätten sich zurückgebildet. Und während bei herkömmlichen Medikamenten auf das Einsetzen der Wirkung zum Teil Monate gewartet werden müsse, sei der Effekt bei den Biologika teilweise schon nach Stunden zu erkennen. Doch die Kosten für die Behandlung sind hoch. Zwischen 6000 und 20 000 Euro seien pro Jahr nötig. red