"Jede Zeit baut ihre eigenen Kirchen, und wir bauen für unsere Zeit", lautet Weilhammers Resümee. Ohnehin hätten sich die schärfsten Kritiker der Herz-Jesu-Architektur nach seinem Empfinden immer nur vom etwas schroffen Äußeren des Gotteshauses, unter anderem mit viel Beton und angerostetem Cor-Ten-Stahl, irritiert gezeigt.

Alle, die sich dagegen ins Innere der Kirche begeben, so Weilhammer, seien angetan gewesen von ihrer warmen, intimen und intensiven Ausstrahlung. Dazu trüge auch bei, dass die Gemeinde durchgesetzt habe, dass Teile aus der früheren, 1994 abgerissenen Pfarrkirche erfolgreich in das neue Gotteshaus integriert worden sind.

Und jetzt die neuen Bänke, die die alten, schwarzen und etwas düster wirkenden Sitzbänke ersetzen: Die dafür zuständigen Gremien der Kirchengemeinde haben sich für helles Ahornholz entschieden, das sich in der Tat sehr schön dem einladenden Innen-Charakter der Ludweiler Pfarrkirche anpasst.

Angefertigt in Bayern

Angefertigt wurden die neuen Bänke von einem dafür spezialisierten Unternehmen in Bayern, das auf seiner Internet-Website unter der Anschrift www.gebrueder-hauser.de anhand sehr vieler Bilder-Beispiele zeigt, wie man historische Gotteshäuser, moderne Kirchen, Gemeindehäuser oder Aussegnungshallen zeitgemäß beziehungsweise im "alten Stil" bestuhlt.

Gekostet haben die neuen Ludweiler Kirchenbänke rund 50000 Euro. Der Rechnungsbetrag konnte komplett über Spenden beglichen werden, sagt Pfarrer Weilhammer dankbar.

Doch was passiert eigentlich mit den alten Ludweiler Kirchenbänken? "Die hat das Unternehmen zum Aufarbeiten mitgenommen. Dann werden sie wieder Verwendung finden in einer anderen Kirche, irgendwo in Europa. Wir hätten für diese Bänke überhaupt keinen Lagerplatz gehabt", erklärt Pastor Weilhammer.