Neue Arbeit Saar bringt Kindern das Gärtnern bei

Alt-Saarbrücken. Die Klasse 2.1 der Grundschule Hohe Wacht staunt: Auf ihrem Kartoffel-Beet sprießen schon die ersten grünen Triebe. Gärtnermeister Rudolf Hemmer erklärt den 23 Jungs und Mädchen, wie sie das Unkraut entfernen und es von den Kartoffelpflanzen unterscheiden. Sofort stürzen sich die Kinder begeistert auf das Grün

Alt-Saarbrücken. Die Klasse 2.1 der Grundschule Hohe Wacht staunt: Auf ihrem Kartoffel-Beet sprießen schon die ersten grünen Triebe. Gärtnermeister Rudolf Hemmer erklärt den 23 Jungs und Mädchen, wie sie das Unkraut entfernen und es von den Kartoffelpflanzen unterscheiden. Sofort stürzen sich die Kinder begeistert auf das Grün. Einmal in der Woche kommt Lehrerin Renate Ruckert mit ihrer Klasse in der Gärtnerei der Neuen Arbeit Saar (NAS) am Franzenbrunnen vorbei, um zu gärtnern und zu verfolgen, wie alles wächst. In der Zwischenzeit kümmern sich Hemmers Mitarbeiter darum, dass nichts verdorrt. "Für uns ist das angewandter Sachkundeunterricht", sagt die Lehrerin, die das pädagogische Angebot der NAS-Gärtnerei mit ihren Klassen schon im zweiten Jahr nutzt. Viele Kinder würden Kartoffeln heutzutage ja nur noch aus dem Supermarkt oder als Pommes frites kennen.Auch die Jungen und Mädchen vom Kindertreff Moltkestraße bestellen schon seit mehreren Jahren in der NAS-Gärtnerei eigene Beete. "Anfangs sind sie an den Erdbeerpflanzen achtlos vorbeigegangen, sie wussten gar nicht, was das ist", sagt Gärtnereileiter Nicolae Krutsch, der die Kindertreff-Gruppe betreut. Inzwischen könnten die Jungen und Mädchen sogar Küchenkräuter unterscheiden und hätten aus selbst herangezogenen Kürbissen Halloween-Fratzen geschnitzt. "In der Großstadt haben Kinder kaum Möglichkeiten zu erleben, wie aus einem Samenkorn eine Blume wird oder auch eine Gurke", sagt NAS-Geschäftsführerin Monika Steffen-Rettenmaier. "Den Kindern das Gärtnern beizubringen, ist auch für die bei uns beschäftigten Langzeitarbeitslosen eine bereichernde Erfahrung." Die Gärtnerei der NAS beschäftigt pro Jahr 40 Langzeitarbeitslose in sechsmonatigen Maßnahmen. Außerdem werden 13 arbeitslose Jugendliche zu Helfern in der Gärtnerei und Landwirtschaft ausgebildet. red

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