Nervenkitzel auch bei Zaungästen

Düren. Der Spaß dauert nur ein paar Sekunden: Aus einem schwarzen Punkt 4000 Meter höher werden schnell viele kleine, die Richtung Erde rasen. Näher und näher. Bis sie endlich, nur 1000 Meter über dem Boden, explodieren: Zwei, vier, zehn Fallschirme entfalten sich wie bunte Blumen. Man kann jetzt schon Arme und Beine erkennen, Helme, Gesichter

 Zuschauer können auf dem Flugplatz Düren die Landungen der Fallschirmspringer hautnah miterleben. Fotos: Thomas Seeber

Zuschauer können auf dem Flugplatz Düren die Landungen der Fallschirmspringer hautnah miterleben. Fotos: Thomas Seeber

Düren. Der Spaß dauert nur ein paar Sekunden: Aus einem schwarzen Punkt 4000 Meter höher werden schnell viele kleine, die Richtung Erde rasen. Näher und näher. Bis sie endlich, nur 1000 Meter über dem Boden, explodieren: Zwei, vier, zehn Fallschirme entfalten sich wie bunte Blumen. Man kann jetzt schon Arme und Beine erkennen, Helme, Gesichter. Noch ein kurzer Schreckmoment: Treffen sie die Wiese? Und schon setzen die Fallschirmspringer am Boden auf. Erleichterung bei den Zuschauern.Pascal Schu hat diesen Moment hunderte Male schon erlebt, seit 1999 springt er Fallschirm, und aus der bloßen Neugier wurde ein Beruf: Seit vier Jahren führt Schu die Fallschirmsportschule Saar. Auf dem Flugplatz Düren hat sich aus der Sprungschule, dem Verein Fallschirmsportverband Saar und der Betreiberfirma der Absetzflugzeuge, Donnerflug Aviation, das Fallschirmsportzentrum Saar gebildet.

Zwischen März und Oktober landen auf dem Flugplatz Saarlouis-Düren zwischen 8 000 und 11 000 Fallschirmspringer. 250 Mitglieder hat der Verband und ist damit der drittgrößte in Deutschland, der einzige im Saarland sowieso.

Seit den späten 60er Jahren ist das kleine Dorf Düren auf dem Saargau Anlaufstelle für die Skydiver, und genauso lange ziehen die Springer auch neugierige Zuschauer an. Für Familien mit Kindern ist der Flugplatz mit seinen beiden Cessnas und natürlich den mutigen Sportlern, die aus diesen weithin sichtbar vom Himmel fallen und heil wieder auf der Wiese landen, seit Jahren beliebtes Ausflugsziel.

Und Anfang August werden es sogar bis zu 15 000 Zuschauer sein, wenn das Großereignis des Jahres hier auf dem Platz stattfindet: Die Europameisterschaft und der World Cup im Fallschirmspringen. Rund 350 Springer aus 20 Nationen, darunter Australien, Russland, USA und Zypern, tragen in Düren vom 1. bis 6. August ihre Meisterschaften aus. Bei der Ausschreibung hatte der seit langem etablierte Standort gute Chancen, erklärt Schu. Mit Volksfestatmosphäre und auf hohem sportlichen Niveau wird den Zuschauern bei freiem Eintritt Nervenkitzel aus direkter Nähe geboten, auf Leinwänden werden die Formationen aus der Luft übertragen, dazu kommen Schnupperflüge und ein volles Rahmenprogramm.

Doch schon vorher gibt es einiges zu sehen: Ab Mittwoch, 27. Juli, trainieren die Mannschaften täglich, auch dann lohnt sich für Zaungäste schon der Weg nach Düren - wenn eben nur das gerade zurzeit doch sehr launische Wetter mitspielt: Denn die Fallschirmsprünge sind bei Regen und starkem Wind nicht möglich. Die Sicherheit geht immer vor: "Das macht unseren Sport ja so schön", sagt Schu, "dass so wenige Unfälle passieren."

Ultimativer Nervenkitzel in Kombination mit einer geringen Unfallgefahr: Das ist es, was auch immer wieder Neulinge reizt. Wer Lust hat, das Ganze selbst einmal auszuprobieren; Eine gute Gelegenheit zum Schnuppern ist auch das Flugplatzfest am Samstag, 30. und Sonntag, 31. Juli. Und wer die Faszination des freien Falls aus der anderen Perspektive erleben will, der kann einfach einen Tandemsprung wagen.

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auf einen blick

Kontakt: Fallschirmsportschule Saar GmbH, Flugplatz, Wallerfangen-Düren. Pascal Schu, Tel. (0 68 37) 7 41 36, E-Mail: info@fsssaar.de

 Innerhalb von wenigen Sekunden stürzen die Fallschirmspringer zur Erde.

Innerhalb von wenigen Sekunden stürzen die Fallschirmspringer zur Erde.

Anfahrt: Von der Autobahn A 620 an der Abfahrt Saarlouis-Mitte auf der B 405 Richtung Metz fahren. Über Felsberg und Ittersdorf nach Düren. Dort ist der Flugplatz ausgeschildert. nic

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