„Nein“ zur Photovoltaik-Anlage

Bubach-Calmesweiler · Wer darf abstimmen und wer nicht? Das war eine entscheidende Frage bei der jüngsten Sitzung des Ortsrates in Bubach-Calmesweiler. Denn in der Entscheidung um die geplante Photovoltaik-Freiflächenanlage durfte wegen Befangenheit nicht jeder mitstimmen.

Weniger in der Sache als vielmehr in den Abstimmungsmodalitäten gab es im Ortsrat von Bubach-Calmesweiler Diskussionsbedarf. Neben dem Friedhof stand erneut die geplante Photovoltaik-Freiflächenanlage auf der Tagesordnung. Auf Grund von Befangenheit durften aber nicht alle Ortsratsmitglieder in allen Punkten mit abstimmen, was im Publikum mehrfach für Unruhe sorgte.

Ortsvorsteher Werner Michel, CDU, behielt die Nerven und brachte schließlich das Ergebnis, eine erneute mehrheitliche Ablehnung zur Errichtung einer PV-Anlage am Ortsrand von Bubach zu Protokoll. Zuvor hatten Markus Probst von Ökostrom Saar sowie Karin Doering von der IFÖNA GmbH in ihren Ausführungen die zahlreichen Änderungen, die nach den beiden Offenlegungen mit den Einwänden aus der Bevölkerung erfolgt sind, dargelegt. So wurde eines der drei Teilstücke ganz aus der Planung herausgenommen. Geblieben sind zwei Modulflächen, die eine Leistung von 2,8 Mega Watt erbringen, somit sieben Prozent des Strombedarfs der Gemeinde Eppelborn decken, wie Probst erläuterte.

Ergänzt wurde der Sichtschutz mit Bäumen und Sträuchern, untersucht wurde neben der Blendwirkung auch der Schall der Zentralwechselrichterstation. "Die wird so weit von der ersten Bebauung entfernt sein, dass wir eine Lärm immission von 24 Dezibel unterschreiten", erklärte Probst. Sollte die Anlage im Dezember ans Netz gehen, wären 9,61 Cent pro Kilowattstunde zu erwarten, wie er weiter ausführte.

Mit einem Umweltbericht beauftragt war Karin Doering, die sich für eine Ausgliederung der Flächen am Bachlauf aussprach. Für die beiden Modulflächen sollen Ausgleichflächen für Brutvögel geschaffen werden, "ein extensiverer Lebensraum für Tiere wird sich zudem auf der freibleibenden Fläche, die dann nicht mehr bewirtschaftet wird, entwickeln", sagte sie. Zudem soll die Zaunanlage so gestaltet werden, dass sich Kleintiere weiterhin auf der gesamten Fläche bewegen können. "Sträucher und Bäume werden als Sichtschutz dienen, eine Beschattung der Anlage muss allerdings ausgeschlossen sein. Und unsichtbar machen können wir die Anlage nicht", betonte Doering.

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