Naturschutz-Projekt nimmt Formen an

Landsweiler-Reden. Beim Naturschutzgroßprojekt "Landschaft der Industriekultur Nord" (LIK.Nord) geht es nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie, stellte Professorin Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, jetzt bei einem Treffen mit dem Zweckverband LIK.Nord im Zukunftsstandort Reden klar

Landsweiler-Reden. Beim Naturschutzgroßprojekt "Landschaft der Industriekultur Nord" (LIK.Nord) geht es nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie, stellte Professorin Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, jetzt bei einem Treffen mit dem Zweckverband LIK.Nord im Zukunftsstandort Reden klar.Vor einem Monat hatte der Zweckverband, dem die Städte Neunkirchen und Friedrichsthal sowie die Gemeinden Schiffweiler, Merchweiler, Quierschied und Illingen sowie die IndustrieKultur Saarland (IKS) GmbH angehören, ihrem Amt einen "Pflege- und Entwicklungsplan" vorgelegt. Die mit einer Million Euro von Bund, Land und Zweckverband geförderte Phase eins ist abgeschlossen. Nun beginnt mit Phase zwei die Umsetzung eines Leitbildes für die "Entwicklung der Bergbaufolgelandschaft", erläuterte der Zweckverbandschef und Neunkircher Oberbürgermeister Jürgen Fried. Das soll auf 8000 Hektar Fläche bis 2022 vonstatten gehen, so Jessel. 12 bis 13 Millionen Euro Fördergelder stehen dafür bereit. Umweltstaatssekretär Roland Krämer hob die Verbindung von Industrie- und Waldlandschaft hervor und markierte damit die große Herausforderung des Projekts. Denn das führe "natürlich im Detail zu Abstimmungsproblemen". Zumal auch gemeindeübergreifende Projekte vorgesehen sind, wie der Merchweiler Bürgermeister Walter Dietz feststellte.

Dem Ziel, genau diese Abstimmungsprobleme von vorneherein zu vermeiden, diente das Treffen des Zweckverbands LIK.Nord mit Jessel. "Möglichst rasch", so Jessel, wolle sie den Plan prüfen und mit Hilfe von vier so genannten Landschaftslaboren an die Umsetzung gehen. Der Aufbau der Landschaftslabore brauche seine Zeit, unterstrich Jessel. Etwa wenn Flächen für Wildpferde und Wildrinder erst erworben und den Landwirten dafür Ersatzflächen beschafft werden müssten, so Dietz. Dagegen kann der in Quierschied geplante Prozessschutzwald, eine Mischung aus Urwald und traditionellem Wald, schon ab 2013 auf gemeindeeigenen Flächen entstehen, wie Bürgermeisterin Karin Lawall betonte. Im September sollte die Überprüfung des Plans abgeschlossen sein, wünscht sich Jürgen Fried. "Optisch erkennbar", schätzt Detlef Reinhard, Geschäftsführer LIK.Nord, werden erste Maßnahmen im nächsten Jahr sein. sg

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