Naturschützern fehlt es an Unterstützung

Bexbach. Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis (SPD) muss sich in diesen Tagen nicht nur ernsthafte Gedanken über den eingeschlagenen Sparkurs der Stadt machen (wir berichteten mehrfach). Zwischen Sparvorschlägen und Kürzungsoptionen bleibt auch noch Zeit, um jenseits haushaltsgebundener Entscheidungen das ehrenamtliche Gemeinwohl der Stadt zu fördern

 Bürgermeister Thomas Leis (links) und Bexbachs erster Beigeordneter Rainer Ruffing (rechts) mit den Naturschutzbeauftragten Oswald Geis (Höchen), Walter Geith (Kleinottweiler) und Hubert Röder (Niederbexbach, Mitte von links). Foto: Thorsten Wolf

Bürgermeister Thomas Leis (links) und Bexbachs erster Beigeordneter Rainer Ruffing (rechts) mit den Naturschutzbeauftragten Oswald Geis (Höchen), Walter Geith (Kleinottweiler) und Hubert Röder (Niederbexbach, Mitte von links). Foto: Thorsten Wolf

Bexbach. Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis (SPD) muss sich in diesen Tagen nicht nur ernsthafte Gedanken über den eingeschlagenen Sparkurs der Stadt machen (wir berichteten mehrfach). Zwischen Sparvorschlägen und Kürzungsoptionen bleibt auch noch Zeit, um jenseits haushaltsgebundener Entscheidungen das ehrenamtliche Gemeinwohl der Stadt zu fördern. So am vergangenen Mittwoch, als Leis drei Naturschutzbeauftragten ihre Ernennungsurkunde überreichen konnte. Für Oswald Geis, zuständig für Höchen, Walter Geith, verantwortlich in Kleinottweiler, und Hubert Röder, er ist in Niederbexbach aktiv, bedeutet die offizielle Bestellung eine Fortschreibung, schon in den Jahren zuvor hatten die drei in ihren Gemeindebezirken ein Auge auf die Belange der Natur.Bürgermeister Leis nutzte die erneute Ernennung von Geis, Röder und Geith zu Ehrenbeamten auch dazu, eben das Ehrenamt als unerlässlichen Pfeiler für ein funktionierendes Gemeinwohl zu charakterisieren. "Ich finde es bemerkenswert, dass sich Bürger so lange ehrenamtlich engagieren und sich so intensiv mit bestimmten Zuständigkeiten beschäftigen, dass man fast schon von echtem Profitum sprechen kann. Ohne solches ehrenamtliches Engagement würde einfach nichts gehen." Dies sei auch, so Leis, vor dem Hintergrund der aktuellen Spardiskussionen zu bewerten.

Im gleichen Atemzug musste er aber auch eingestehen, dass gerade der Naturschutz in den zurückliegenden Jahren in der politischen Wertung an Bedeutung verloren hat, vorbei seien auch die Zeiten, in denen der "Arbeitskreis Bexbacher Naturschutzbeauftragter" (ABN) aktiv gewesen sei und die Stadt auf hauptamtlicher Basis die Beauftragten unterstützt habe. Gerade dieser Verlust einer direkten Betreuung der Naturschutzbeauftragten seitens der Stadt - hier war Thomas Leis selbst vor einigen Jahren in der Verantwortung - gab Anlass zu Kritik. Oswald Geis: "Damals hatten wir Naturschutzbeauftragten noch mehr Anklang bei der Stadt, das muss man klar sagen. Da ist mehr gemacht worden." So war die Übergabe der Ernennungsurkunden nicht nur eine "Kuschelstunde" für den Verwaltungschef. "Wenn damals etwas gemacht werden konnte, dann wurde es gemacht. Das ist heute ein bisschen anderes", blickte Geis durchaus kritisch auf die gegenwärtige Dialogsituation zwischen den Naturschutzbeauftragten und der Bexbacher Verwaltung. Leis machte klar, dass angesichts des aktuellen Spardiktates nicht zu erwarten sei, dass es wieder einen "städtischen Unterbau" in Sachen Naturschutz geben werde, "so wie es früher einmal war." Deswegen müssten die Naturschutzbeauftragten autark arbeiten, "das ist schwierig, das weiß ich." Rainer Ruffing (CDU), der als erster Beigeordneter die Urkundenübergabe begleitete, machte seine Sicht der Situation des Umweltschutzes so deutlich: "Dieses Thema wird seitens des Landes nicht mehr aufgegriffen und fortgeführt. Die Gewichte haben sich verschoben." "Die Gewichte haben sich verschoben."

Rainer Ruffing

Auf einen Blick

Das Saarländische Naturschutzgesetz (SNG) sieht in Paragraf 38 vor, dass die Städte und Gemeinden örtliche Naturschutzbeauftragte als Ansprechpartner für alle Naturschutzfragen im jeweiligen Stadt- oder Ortsteil berufen und betreuen.

Die örtlichen Naturschutzbeauftragten sollen regelmäßig als naturschutzfachliche Sachverständige herangezogen werden: Zum Beispiel beurteilen sie lokale Planungen, beraten die Mitbürger in naturschutzfachlichen Anliegen, informieren über naturschutzrechtliche Gegebenheiten oder sie gehen Naturschutzprojekte in ihrer Gemeinde an. red

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