Naturbursche liebt den Stiftswald

Saarbrücken. Er ist als erster Nicht-Stiftsförster für den Stiftswald verantwortlich. Das Evangelische Stift St. Arnual hat mit Carsten Federspiel, Förster des Saarforst-Landesbetriebs, einen Förstereivertrag geschlossen.Der Stiftswald besteht aus zwei Waldgebieten, erklärt Federspiel. Eines am Sonnenberg mit 320 Hektar und eines in Klarenthal mit 400 Hektar

 Förster Carsten Federspiel kümmert sich mit seinem Hund Bruno um den Stiftswald. Foto: Becker&Bredel

Förster Carsten Federspiel kümmert sich mit seinem Hund Bruno um den Stiftswald. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Er ist als erster Nicht-Stiftsförster für den Stiftswald verantwortlich. Das Evangelische Stift St. Arnual hat mit Carsten Federspiel, Förster des Saarforst-Landesbetriebs, einen Förstereivertrag geschlossen.Der Stiftswald besteht aus zwei Waldgebieten, erklärt Federspiel. Eines am Sonnenberg mit 320 Hektar und eines in Klarenthal mit 400 Hektar. Die Geschichte des Stiftswalds führe bis ins siebte Jahrhundert zurück: "Das Evangelische Stift St. Arnual hat die Pflicht, die Stiftskirche und früher auch das Ludwigsgymnasium zu erhalten, dies geschieht durch die Einnahmen aus dem Holzverkauf aus dem Stiftswald."

Sein Revier Stiftswald beschreibt er so: "Es ist ein durch Laubholz geprägtes Revier, die Baumarten Buche und Eiche dominieren mit einem Anteil von 50 Prozent." Die Geländeform ist abwechslungsreich mit Plateau über Hanglagen und Schluchten. Ein so nahe der Grenze gelegenes Waldgebiet hat selbstverständlich einiges zu bieten. Da zeugen der Keltenstein und der römische Kopf von längst aufgegebenen Grenzen und Fliehburgen. Die Westwall-Bunkeranlage, die durch den Wald verläuft, erinnert an die verheerenden Kriege des vergangenen Jahrhunderts. Federspiel: "Die Panzersperren wurden in der Blütezeit der RAF (Rote Armee Fraktion) als Terroristensperre in Richtung Frankreich reaktiviert." Mit den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf den Wald hat er noch heute zu kämpfen. Die Bäume weisen viele Splitterschäden auf. Die stammen zum Teil aus abgeworfenen Bomben, zum Teil aus Artillerie-Geschossen, als sich deutsche und amerikanische Truppen gegen Ende des jüngsten Krieges auf saarländischem Boden aus dem Stiftswald bei St. Arnual und vom Halberg aus gegenseitig mit Kanonen und Mörsern beschossen. "Für die geernteten Bäume bedeutet dies, dass sie nicht als Sägeholz in Frage kommen, sondern zu Brennholz oder Spanplatten verarbeitet werden", erklärt der Experte Federspiel.

Zu den beliebtesten Wanderwegen der unzähligen Wege im Stiftswald gehören eindeutig die Felsenwege, die gerne von Wanderfreunden aus nah und fern bewandert werden. Als Förster muss Federspiel alle Waldarbeiten von der Pflanzung bis zum "Einschlag" und der Verwertung des nachwachsenden Rohstoffes Holz erledigen. Er trägt die Verantwortung dafür, dass dem Wald kein Schaden zugefügt wird und muss zum Beispiel Reh- und Rotwild jagen, damit der "Verbiss" an kleinen Waldbäumen nicht zu hoch wird. "Und nicht zu vergessen ist die Büroarbeit", sagt Federspiel, fast die Hälfte seiner Arbeiten müsse er am Schreibtisch erledigen.

Seine Liebe für die Wälder hat er bereits als Kind entdeckt und mit 15 Jahren hat er entschieden, Förster zu werden Derzeit ist er viel mit dem Hannoverschen Schweißhund-Welpen Bruno vom Zinnerhof unterwegs. Der ist gerade einmal neun Wochen alt, und soll den Förster später bei seiner Arbeit unterstützen. al

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort