Merziger Viezkönigin Mit Charme und Schönheit

Merzig/Ensdorf · 1931 wurde erstmals eine Deutsche Weinkönigin gekürt. So entstand die Tradition, ein Produkt mit einer Repräsentantin zu bewerben. Auch im Saarland werben „Königinnen“ für Produkte und Regionen. Wir stellen sie vor. Diesmal: die Merziger Viezkönigin.

 Nathalie Zimmer ist die Merziger Viezkönigin – hier aufgenommen in der Merziger Feinkost-Lounge.

Nathalie Zimmer ist die Merziger Viezkönigin – hier aufgenommen in der Merziger Feinkost-Lounge.

Foto: BeckerBredel

Nathalie Zimmer (26) aus Ensdorf ist die amtierende Viezkönigin. „Schick und edel – das ist genau mein Ding“, sagt die junge Frau, die sich in Merzig beworben hat, um Viezkönigin zu werden. Mit einem Apfel in der Hand und Apfelblüten im Haar ließ sie sich fotografieren, formulierte nette Zeilen und wurde zum Casting eingeladen, das sie direkt für sich entscheiden konnte. Seit September vertritt sie nun den Apfelwein und wirbt für Merzig.

Das ist durchaus zeitraubend, denn 45 Termine waren schon zu Beginn der Amtszeit festgesetzt. Nathalie muss zu Kelterfesten, zum Apfelkistenfest, zur Luxemburger Hunnenfeier, zu Kappensitzungen und natürlich zum Viezfest. Wo im Raum Merzig gefeiert wird, ist die Viezkönigin mit ihren Prinzessinnen Sofie Jäger und Laura Fox gern gesehen.

Auf der Grünen Woche in Berlin zogen sie mit weiteren 14 saarländischen Königinnen und Prinzessinnen durch die Hallen und warben für das Saarland, das von der Hauptstadt aus nur entdeckt wird, wenn man mit Charme und Schönheit überzeugt. „Das ist uns gut gelungen. Ich wurde immer wieder angesprochen und gefragt, was Viez ist. Und schon kam ich mit Messebesuchern ins Gespräch“, sagt Nathalie.

Sie liebt es, beachtet zu werden. Sie wollte Viezkönigin werden. Sie liebt es, fotografiert zu werden, und nutzt den Laufsteg beim Merziger Blumenmarkt, um für ein örtliches Modegeschäft zu modeln. Bei Saarbrücker Hochzeitsmessen führt sie Brautmode vor – schick und edel. Genau wie das Dirndl der Viezkönigin. „Es hat Perlen, Spitze und Pailletten. Als Viezkönigin darf man es am Ende behalten. Ich liebe es“, sagt die junge Frau, die offen dazu steht, dass ihr die Aufmerksamkeit gefällt, die der Ehrentitel mit sich bringt. Nicht ohne Aufregung erzählt sie von einem bevorstehenden Radiointerview. Und ob sie an einer Misswahl teilnehmen oder Karnevalsprinzessin werden würde? „Unbedingt!“ war die Antwort.

Da wundert es nicht, dass sie sich nach einer Modelagentur umschaut. Beispielfotos zeigt sie auf ihrer Facebook-Seite, viele entstammen ihrer Viezköniginnen-Bewerbung. Eines ist allen Bildern gemeinsam: Die Bildsprache ist „schick und edel“. Die handwerklich guten und ästhetisch ansprechenden Bilder hat ein Bekannter gemacht. Natürlich gibt es zudem eine Viezköniginnen-Facebookseite und einen Instagram-Account. 200 Fans hat die Seite, die noch nicht lange am Start ist. Aber es werden mehr.

Und auch Verehrer melden sich. „Aber alles im grünen Bereich“, sagt die ledige Fachwirtin, die nach einer Ausbildung als Gestalterin für visuelles Marketing (früher Dekorateurin) in der Haushaltswarenabteilung des Kaufhauses Pieper in Saarlouis arbeitet. Dort verkauft sie Töpfe und Tassen, kümmert sich um Kunden, aber auch um Bestellungen und Dekoration. „Im Kaufhaus falle ich keinem auf“, sagt sie. An den Wochenenden trägt sie die Krone mit dem Merziger Wappen, verteilt Präsentkisten mit Viez an Honoratioren und freut sich über jedes Selfie. Dann wird der Traum ein wenig wahrer, schick und edel sein zu können.

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