Narren setzen Bürgermeister ab

Sulzbachtal/Fischbachtal. Für die letzten Tage der Session haben die Narren die Machtverhältnisse zurecht gerückt. Bis Aschermittwoch haben sie jetzt in Dudweiler, Friedrichsthal, Quierschied und Sulzbach das Sagen. In allen vier Kommunen haben sie am Freitag die Bürgermeister entmachtet und sie aus den Rathäusern vertrieben

Sulzbachtal/Fischbachtal. Für die letzten Tage der Session haben die Narren die Machtverhältnisse zurecht gerückt. Bis Aschermittwoch haben sie jetzt in Dudweiler, Friedrichsthal, Quierschied und Sulzbach das Sagen. In allen vier Kommunen haben sie am Freitag die Bürgermeister entmachtet und sie aus den Rathäusern vertrieben.

In Dudweiler kam es, wie es kommen mussten, nachdem am Mittwochabend die Übergabeverhandlungen im Bürgerhaus zwischen dem Dudweiler Kinderprinzenpaar - Hannah Maria I. und Niclas I. - und Bezirksbürgermeister Walter Rodermann gescheitert waren. Am Freitag versammelten dann beide Seiten ihre jeweiligen Mitstreiter um sich. Am Ende waren Rodermann und seine Rathausgarde ohne Chance. Der Verwaltungschef wurde in Ketten gelegt und ins Bürgerhaus abgeführt. Dort feierten die Narren dann ihren Sieg ausgiebig an sechs Sektbars.

In Quierschied hatte sich Oberpiratin Karin Lawall mit ihren närrischen Seefrauen bestens verschanzt. Unter Führung der drei Karnevalsvereine wollten die Narren unbedingt das Rathaus stürmen. Obwohl Lawall glaubhaft versicherte, dass sie zwar eine Truhe im Rathaus gefunden habe, aber nur ein verhungerter Pleitegeier sei drin gewesen.

Doch die Seefrauen konnten so viel mit ihren Säbeln rasseln, wie sie auch wollten: Gardemädchen aus Quierschied, Fischbach und Göttelborn verhafteten die Piratenchefin, führten sie unter tosendem Jubel ab in den Kultursaal und feierten dort mit allen Helfern den grandiosen Sieg.

In Friedrichsthal trotzte Verwaltungschef Rolf Schultheis lange der Übermacht der Narren. Die hatten sich für ihr Vorhaben Verstärkung durch die Salutmannschaft des Schützenvereins 1927 Friedrichsthal geholt. Das half. Schultheis rückte den Schlüssel zum Verwaltungssitz raus, ließ die Narren aber nicht rein in sein Reich. Das närrische Volk musste draußen feiern und tat das dann auch ausgiebig auf dem Rathausvorplatz.

Auch in Sulzbach funktionierte die Wachablösung. Allerdings stürmten die Narren hier nicht mehr das Rathaus. Sie machten Bürgermeister Hans-Werner Zimmer in der neuen Veranstaltungsstätte, der Aula, den Prozess. Das närrische juristische Dreigestirn, Richter Jupp Kumpel, Linksanwalt Justus von Immergnädig und Rechtsanwalt Dr. F. Schnarcher, sprach ein eindeutiges Urteil: Zimmer musste abdanken und tat das dann auch. Mit einem bunten Programm wurde der Erfolg der Narren anschließend ausgiebig gefeiert.