Narren machen Oskar zum Wanderpokal

Wadern. Bis weit nach Mitternacht haben die saarländischen Karnevalisten bei ihrer Narrenschau in der Herbert-Klein-Halle in Wadern gefeiert - mittendrin Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerin für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport. Sie plauderte als Putzfrau aus dem politischen Nähkästchen und teilte mit dem Publikum ihre geheimsten Gedanken

Wadern. Bis weit nach Mitternacht haben die saarländischen Karnevalisten bei ihrer Narrenschau in der Herbert-Klein-Halle in Wadern gefeiert - mittendrin Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerin für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport. Sie plauderte als Putzfrau aus dem politischen Nähkästchen und teilte mit dem Publikum ihre geheimsten Gedanken.

Nie im Leben hätte die Ministerin daran geglaubt, dass es einen Ministerposten gibt, dessen Titel länger ist, als ihr eigener Name. Auch wusste sie bis zuletzt ja gar nicht, ob sie in der Opposition ist oder weiter die Opposition putzt. Dass sie sich selbst nicht so ernst nahm, kam beim Publikum ebenso gut an, wie die Anekdoten über die Kollegen der Ministerin und die Fraktionsspitzen im Landtag.

Sie schwärmte von dem schönen Karl-Theodor zu Guttenberg und stellte den Vergleich zu Christoph Hartmann an: für sie kein Vergleich. Oskar Lafontaine bezeichnete sie als Wanderpokal: drei Mal gewonnen, muss man ihn behalten. Auch Hubert Ulrich geriet in ihre Schusslinie. Der Grünenchef bekam ebenfalls vom Rumpelstilzchen (Bernd Otting) mächtig auf die Ohren. Otting ist bekannt dafür, dass er mit spitzer Zunge in Wort und Gesang ironisch auf das Zeitgeschehen blickt. Dass Ulrich bei der Landtagswahl das Zünglein an der Waage war, schmeckte ihm gar nicht, sieht er doch in Jamaika eher den Fluch der Karibik, keinesfalls jedoch eine aussichtsreiche Koalition. "Kein schönes Land in dieser Zeit", resümierte er. Aber auch die Bundespolitik bekam ihr Fett weg, genau so, wie die großen Manager. "Mir sinn et satt, dat Rattenpack", verkündete Rumpelstilzchen.

Die Karnevalisten in der Bütt der Narrenschau kreierten ihre Beiträge selbst, handgemacht und nicht, wie mittlerweile üblich geworden, aus dem Internet oder von anderen abgekupfert.

Und dass diese Beiträge richtig gut ankommen, bewiesen unter anderem auch Katrin Spengler und Sarah Britz als Frau Brech und Frau Reiz von den Grünen Nelken Dudweiler. Zwei kesse junge Frauen, die mit ihren Neckereien für so manchen Schenkelklopfer sorgten.

Witzige Reden wechselten sich mit Stimmungsmusik und Showeinlagen ab. Garden, Tanzmariechen und Tanzpaare präsentierten sich auf höchstem Niveau.

Moderiert von Wolfgang Bogler, wurde der Abend als Fernsehsendung vom Saarländischen Rundfunk aufgezeichnet. Er läuft am Samstag, 6. Februar, ab 20.15 Uhr im Südwestfernsehen, an Fastnachtsdienstag ab 20.15 Uhr im SR-Fernsehen. hth

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