Namens-Suche bis Ende Januar

Blieskastel. Verkehrsteilnehmer, die aus Webenheim über die Brücke am neuen Kreisel nach Blieskastel kommen, sehen auf der linken Seite als erstes einen zweigeschossigen, roten Sandsteinbau. Dieser wurde im Jahre 1904 als Königlich-Bayerisches Rentamt erbaut. Im Laufe der Zeit änderte sich mehrfach der Zuständigkeitsbereich der Finanzbehörde

 Die beiden Säulen der alten Toreinfahrt stehen bereits mitten im Kreisel, das Eisentor soll demnächst noch folgen. Für die neue Brücke im Hintergrund wird indessen noch bis Monatsende ein Name gesucht. Fotos: Fredi Brabänder/Stadt Blieskastel

Die beiden Säulen der alten Toreinfahrt stehen bereits mitten im Kreisel, das Eisentor soll demnächst noch folgen. Für die neue Brücke im Hintergrund wird indessen noch bis Monatsende ein Name gesucht. Fotos: Fredi Brabänder/Stadt Blieskastel

Blieskastel. Verkehrsteilnehmer, die aus Webenheim über die Brücke am neuen Kreisel nach Blieskastel kommen, sehen auf der linken Seite als erstes einen zweigeschossigen, roten Sandsteinbau. Dieser wurde im Jahre 1904 als Königlich-Bayerisches Rentamt erbaut. Im Laufe der Zeit änderte sich mehrfach der Zuständigkeitsbereich der Finanzbehörde. 1995 wurde die endgültige Schließung des Finanzamtes in der Zweibrücker Straße 1 beschlossen.Bereits 1975 schien das Schicksal dieses neobarocken Gebäudes besiegelt, denn im Zuge einer Straßenbaumaßnahme sollte es abgerissen werden. Zahlreiche Initiativen aus der Region setzten sich jedoch für den Erhalt des geschichtsträchtigen Finanzgebäudes ein und verhinderten schließlich den Abriss. 1978 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und restauriert. Seit 1996 ist darin ein Teil der Stadtverwaltung untergebracht, unter anderem das Bürgerbüro als Servicezentrum.

In diesem Jahr nun sollen die neue Brücke und der neue Kreisel, der unmittelbar vor dem Gebäude entsteht, eingeweiht werden. Und weil der Kreisel größer ausfiel als ursprünglich geplant, musste die ehemalige Tor-Einfahrt zum Gelände hinter dem ehemaligen Finanzamt weichen.

Doch die beiden Säulen und das gusseiserne Tor sollen "gerettet" werden und künftig als "Einfahrtstor zur Stadt" die Mitte des Kreisels zieren, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Während die beiden Säulen bereits im Kreisel stehen, werde das Eisentor derzeit noch in Stand gesetzt, so Stadtpressesprecher Fredi Brabänder auf Anfrage.

Unterdessen sind bei der Stadtverwaltung bis Anfang der Woche 35 Vorschläge eingegangen, wie die neue Brücke am Kreisel heißen soll. Wie Brabänder weiter erklärt, können Bürger der Stadt Blieskastel, Vereine, Organisationen und Ortsräte noch bis zum 31. Januar Namensvorschläge mit Begründungen einreichen. Aus diesen Vorschlägen ermittele eine Jury den besten Vorschlag und schlage diesen dem Stadtrat zur Beschlussfassung vor. "Das Land als Eigentümerin der Brücke muss schließlich dem Namensvorschlag dann noch zustimmen. Jeder hat noch die Möglichkeit, einen Namen für die neue Brücke einzureichen", so Brabänder. Wie berichtet, hatten im Vorfeld der letzten Blieskasteler Stadtratssitzung CDU, Grüne und das FDP-Stadtratsmitglied Werner Weihrauch vorgeschlagen, dass die neue Brücke über die Blies "David-Oppenheimer-Brücke" heißen soll - analog einer Resolution des historischen Vereins Blieskastel an den Stadtrat. Die Freien Wähler hatten gleichzeitig beantragt, einen Bürgerwettbewerb auszuloben, während andere Parteien bereits öffentlich aufgefordert hatten, zum Namen der Brücke Vorschläge einzureichen.

Aufgrund der unterschiedlichen Auffassungen in den Parteien war der Stadtrat schließlich auf den Vorschlag von Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener eingegangen, wonach die Stadt Blieskastel für die neue Brücke auf der B 423 einen Namenswettbewerb auslobt.

Vor dem Rat erst Bürger und Jury

Von SZ-RedakteurJoachim Schickert

Auch wenn die Opposition im Blieskasteler Stadtrat unkt, die neue Brücke am Kreisel werde letztlich doch David-Oppenheimer-Brücke heißen, weil ja letztlich Jamaika im Rat wieder das Sagen hat, so ist dies sehr voreilig gesprochen. Denn die Vorschläge, die aus der Bevölkerung eingehen, werden in einem unpolitischen Gremium beraten und diskutiert. Je mehr Vorschläge eingehen, desto breiter das Spektrum der Entscheidungsfindung. Erst einmal sind noch die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt gefordert, Vorschläge zu unterbreiten. Dann kommt die Jury, dann der Stadtrat. Und wenn sich eine breite Mehrheit in der Jury für einen Namen ausspricht, brauchte der Blieskasteler Stadtrat schon gute Argumente, diesen abzulehnen. Warum sollte er dann auch?

Auf einen Blick

 Das alte Finanzamt mit der Toreinfahrt zum dahinter liegenden Gelände. Ein Foto aus den 1990er Jahren.

Das alte Finanzamt mit der Toreinfahrt zum dahinter liegenden Gelände. Ein Foto aus den 1990er Jahren.

Bürgerinnen und Bürger der Stadt Blieskastel, örtliche Vereine, Organisationen und Ortsräte können noch bis zum 31. Januar 2012 Namensvorschläge für die neue Brücke am Kreisel bei der Stadtverwaltung einreichen. Der Namensvorschlag mit einer entsprechenden Begründung kann per Post an die Stadt Blieskastel, Paradeplatz 5, 66440 Blieskastel, gerichtet werden, per E-Mail: info@blieskastel.de ert

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