Nalbach zahlt fürs Sonne tanken

Nalbach. Das neue Förderprogramm für Solarthermie-Anlagen ist Teil des Konzepts der Null-Emissions-Gemeinde Nalbach mit dem Ziel, ab 2050 alle Energie selbst produzieren und kein CO2 mehr auszustoßen. Gefördert werden Anlagen, die mindestens 20 Quadratmeter groß sind. 20 000 Euro sind dafür pro Haushaltsjahr bereitgestellt

 In Nalbach wird es für Hausbesitzer jetzt günstiger, Energie von der Sonne abzuzapfen.Foto: SZ/Archiv

In Nalbach wird es für Hausbesitzer jetzt günstiger, Energie von der Sonne abzuzapfen.Foto: SZ/Archiv

Nalbach. Das neue Förderprogramm für Solarthermie-Anlagen ist Teil des Konzepts der Null-Emissions-Gemeinde Nalbach mit dem Ziel, ab 2050 alle Energie selbst produzieren und kein CO2 mehr auszustoßen. Gefördert werden Anlagen, die mindestens 20 Quadratmeter groß sind. 20 000 Euro sind dafür pro Haushaltsjahr bereitgestellt.Das Programm wird die bisherige Förderung von Fotovoltaikanlagen auf Dächern ersetzen. Das alte Förderprogramm sei sehr erfolgreich verlaufen. "Wir hatten insgesamt 108 Anträge, überwiegend von Privatpersonen", beziffert Bürgermeister Patrik Lauer. Rund 105 000 Euro seien bisher als Förderung ausgeschüttet worden und 25 000 Euro sind für noch laufende Anträge reserviert. Insgesamt ist das eine Fördersumme von knapp 130 000 Euro. "Damit haben wir aber rund vier Millionen Investitionen auf Nalbacher Dächern ausgelöst", ergänzt Patrik Lauer. Und noch eine Zahl erfreut den Gemeindechef. Von 108 Anlagen seien 58 durch Nalbacher Firmen gebaut worden. Mehr als die Hälfte des Geldes bleibt also in der Gemeinde. Weitere 35 Anlagen wurden zumindest von Firmen aus dem Landkreis Saarlouis errichtet. "Das zeigt, dass man mit kommunalem Klimaschutz das örtliche Handwerk fördern kann", meint Lauer.

Dass Fotovoltaikanlagen ab dem 1. Juli trotzdem nicht mehr von der Gemeinde gefördert werden, liege zum einen daran, dass die Einspeisevergütung dann wieder gesenkt werde. Außerdem sei das Ziel des Null-Emmissions-Konzepts, den eigenen Strom mit erneuerbaren Energien zu produzieren, bis 2020 leicht zu erreichen. Vor allem mit dem geplanten Windpark in Körprich und dem Projekt "Strom auf kommunalen Dächern". "Das größere Problem ist die Wärmeversorgung der Gemeinde", räumt Lauer ein. Vor 2050 werde das Ziel wohl nicht zu erreichen sein. Die Förderung von Solarthermie auf den Dächern sei jedoch ein Schritt in die richtige Richtung.

"Wie ersetzen ein Geld-Druckprogramm durch ein Geld-Einsparprogramm", beschreibt Patrik Lauer den Nutzen für die Bürger. Denn das warme Wasser, das die Solarthermie-Anlagen produziert, werde komplett selbst genutzt und nicht in ein öffentliches Netz eingespeist. Gespart werden damit Strom und Heizöl. Das warme Wasser kann unter anderem für Fußbodenheizungen oder zum Duschen genutzt werden. Durch ein kleines Zusatzgerät könne damit sogar warmes Wasser für die Waschmaschine produziert werden, erläutert Lauer. Das entlaste den Heizstab der Maschine. Auch ließen sich moderne Solarthermie-Anlagen an eine Heizungsanlage koppeln. Von dem neuen Förderprogramm versprechen sich Gemeinderat und Bürgermeister nicht nur Nutzen für die Einwohner, sondern auch für die Gemeinde. Vor allem dann, wenn erneut viele Nalbacher Firmen mit dem Bau solcher Anlagen beauftragt werden.

Und noch etwas hat der Rat am Donnerstag entschieden: Aufgrund geringer Nachfrage fallen zukünftig auch die Förderprogramm "Entsiegelung" und "Dachbegrünung" weg.

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