Nahe Natur und weite Blicke

Damit hatten die größten Optimisten nicht gerechnet. Weit über 500 Wanderer aus dem ganzen Land wollten dabei sein, wenn der zweite Premium-Wanderweg in der Stadt St. Wendel eröffnet wird. Und keiner hat den rund dreistündigen Marsch über die vom Deutschen Wanderinstitut mit 71 Punkten bewertete Fünf-Weiher-Tour bereut

Damit hatten die größten Optimisten nicht gerechnet. Weit über 500 Wanderer aus dem ganzen Land wollten dabei sein, wenn der zweite Premium-Wanderweg in der Stadt St. Wendel eröffnet wird. Und keiner hat den rund dreistündigen Marsch über die vom Deutschen Wanderinstitut mit 71 Punkten bewertete Fünf-Weiher-Tour bereut. Als leicht bis mittelschwer ist die zwölf Kilometer lange Wanderstrecke eingestuft und so kam bei Sonnenschein und kühlen Temperaturen kaum jemand ins Schwitzen, bis auf Bürgermeister Klaus Bouillon und seine Helfer, die im Akkord Würste grillten, um den Hunger der Wanderer zu stillen. 400 Würste hatte die Stadtverwaltung geordert, aber die reichten bei weitem nicht. Dank des verkaufsoffenen Sonntags in St. Wendel gab es mit dem Nachschub keine Probleme.Startpunkt der Fünf-Weiher-Tour, je nach Auslegung sind es sogar sieben oder acht Weiher, ist am Winterbacher Sportplatz, dessen überdachte Tribüne sich hervorragend für die Schlussrast der Wanderung eignete. Spaßhaft meinte ein Mitwanderer, der die Aussicht von der Tribüne genoss. "Wenn das Spiel da unten nichts taugt, kann man hier wenigstens die schöne Landschaft genießen." Klaus Stein, Leiter des St. Wendeler Umweltamtes, der mit seiner Mannschaft den Wanderweg austüftelte und anlegte, ist stolz auf die hohe Bewertung. "Damit sind beide St. Wendeler Wanderwege, der Tiefenbach-Pfad und die Fünf-Weiher-Tour, unter den Top Ten Deutschlands." Markenzeichen der Fünf-Weiher-Tour sind, wie es der Name schon sagt, die vielen idyllisch gelegenen Weiher und, das überrascht im als grundwasserarm bekannten Landkreis St. Wendel, die vielen Bächlein und Rinnsale, die der Wanderer auf der zwölf Kilometer langen Strecke überqueren muss. Da kann es nur sein, dass das Regenwasser nicht im felsigen Untergrund versickern kann und so oberirdisch seinen Weg in die Blies suchen muss.Vom Sportplatz aus führt der Weg durch Wald und Feld aufwärts Richtung Alsweller Hääd. Auf der Kupp, 392 Meter hoch, bietet sich der erste Ausblick weit Richtung Saargau und nah auf den 568 Meter hohen Schaumberg. Weiter geht es über die alte Römerstraße Richtung Tholey - von hier aus lohnt sich ein Abstecher zur Ausgrabung im Wareswald - bis es abwärts Richtung Oberthal geht, Ausblick auf die Heimat der Rötelkrämer inklusive. Weiter geht es, vorbei an der ersten Weiheranlage, Richtung Bliesener Schützenhaus mit Blick auf den mächtigen Bliestaldom. Die zweite Weiheranlage und der Augenborn sind die nächsten Wegmarken. Drei weitere Weiher verstecken sich zwischen hohen Bäumen, kleine Tälchen müssen durchquert und urige Stege überwunden werden, bis der Ausgangpunkt wieder erreicht wird. "Hierher kommen wir wieder, um den Weg dann in Ruhe genießen zu können", fasst einer der Wanderer die Gedanken vieler in Worte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort