Närrisches Volk ruft Republik aus

Ottweiler · Der Ottweiler Karnevalsverein So war noch nix 1847 schunkelte am Montagabend stilecht in die fünfte Jahreszeit. Mit Paukenschlägen und dreifachem Alleh hopp wurde vor dem Alten Rathaus die Session 2013/2014 eröffnet.

 Vor dem Alten Rathaus eröffneten die Ottweiler Narren die neue Session 2013-2014. Foto: Andreas Engel

Vor dem Alten Rathaus eröffneten die Ottweiler Narren die neue Session 2013-2014. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

. Schnell war sie auch für den Karnevalsverein (KV) So war noch nix 1847 wieder rum: die Zeit zwischen dem traurigen Aschermittwoch und dem Beginn der närrischen Zeit. Am Montagabend hießen die Ottweiler Narren ihre fünfte Jahreszeit vor dem Alten Rathaus lauthals willkommen. Die Musik des Fanfarenzuges 1961 regte zum Schunkeln an, was bei niedrigen Temperaturen praktischerweise gleich für rote Wangen sorgte.

In diesem Jahr schickte Thomas Jahn, einer der beiden Vizepräsidenten des Karnevalsvereins, das närrische Volk in die neue Session; Präsident und "Urgestein" Klaus Lambert ließ sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen. "In Ottweiler hielt sich heute das Gerücht, dass er sich den Rücken verletzt habe, als er vor dem Spiegel fleißig das dreifache Alleh Hopp geübt hat", sagte Jahn. Allerdings habe ihm Lambert am Telefon glaubhaft versichert, dass er "Rücken habe", weil das "Hei Six", der Schlachtruf des So war noch nix, schief gegangen sei.

Die Garden des Karnevalsvereins - von der Minigarde bis bin zu den Sponheimer Hexen - marschierten am kalten Abend mit einem fröhlichen Alleh Hopp in die 167. Session des So war noch nix. Zwei Vereinsmitglieder mussten sich jedoch die eine oder andere Träne verkneifen: Mit Beginn der neuen Session wurden dem alten Prinzenpaar (Prinz Markus I. und Prinzessin Melanie I. Biehl) die liebgewonnen Insignien entrissen. "Unsere schöne närrische Zeit ist abgelaufen", sagte Prinzessin Melanie. Dieses Ende bedauerte scheinbar auch die Ottweiler Feuerwehr und erschreckte das närrische Volk kurz mit dem Aufheulen ihrer Sirene; zuvor hatte auf dem Schlosshof noch das Martinsfeuer gebrannt. Es sei eine wunderbare Zeit gewesen, aber wie Prinz Markus kurz und schmerzlos sagte: "Über jede Sache wächst mal Gras, das war's." An dieser Stelle wären Kappe und Krone eigentlich an ein neues Prinzenpaar übergeben worden, aber in diesem Jahr müssen die Narren des So war noch nix ohne Herrscher auskommen. Wie Thomas Jahn erklärte, habe das erwählte Prinzenpaar aus persönlichen Gründen nicht das Zepter übernehmen können. Grund genug für das närrische Volk, am Montagabend für die kommende Session eine Republik auszurufen; der Vorstand übernimmt somit laut Vizepräsident die zentrale Rolle bei den kommenden Veranstaltungen.

Neue Sessionsorden

"Für die Session 2014/2015 haben wir aber wieder ein Prinzenpaar am Start", versprach Jahn. Nachdem der älteste Karnevalsverein des Saarlandes die närrische Saison eröffnet hatte, baumelte um die Hälse des Vorstands auch der neue kopfförmige Sessionsorden. In diesem Jahr hat Vereinskünstlerin Inge Sticher darauf drei Schwellköpfe verewigt; die überdimensional großen Köpfen sind das Markenzeichen des So war noch nix.

Die Bürgergarde Ottweiler eröffnet die Session offiziell am Samstag, 16. November, in der Mehrzweckhalle in Steinbach. Beginn ist um 20.11 Uhr.

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Auf einen BlickVeranstaltungen und Termine des So war noch nix im Jahr 2014: Verkauf der Großmaulzeitung: ab 15. Februar; Prunksitzung: 22. Februar, Seniorensitzung: 23. Februar, Verhaftung Schloss: 27. Februar, Oldie Night: 28. Februar; Kindersitzung und Prinzenempfang: 2. März. rol

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