Nächtliche Rettungsaktion am Kirchturm

Homburg · Mit einem 60-Tonnen-Kran und der Hilfe der Berufsfeuerwehr aus Kaiserslautern ist es gelungen, ein loses Metallteil am Kreuz auf dem Kirchturm von St. Fronleichnam zu sichern. Die Ringstraße musste dabei komplett gesperrt werden.

 Ein Team vor Höhenrettern der Kaiserslauterer und Homburger Feuerwehr sicherte in der Nacht zu Samstag in einer spektakulären Aktion das Kreuz auf dem Kirchturm von St. Fronleichnam. Dort hatte sich ein Metallteil gelöst und drohte, herunter zu fallen. Foto: Thorsten Wolf

Ein Team vor Höhenrettern der Kaiserslauterer und Homburger Feuerwehr sicherte in der Nacht zu Samstag in einer spektakulären Aktion das Kreuz auf dem Kirchturm von St. Fronleichnam. Dort hatte sich ein Metallteil gelöst und drohte, herunter zu fallen. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Es war ein spektakuläres Bild, das sich da in der Nacht von Freitag auf Samstag an der Homburger Ringstraße bot: ein 60-Tonnen-Kran mit weit ausgefahrenem Ausleger vor dem Kirchtum von St. Fronleichnam. Was war geschehen?

Schon am Freitagnachmittag hatte die Freiwillige Feuerwehr Homburg mit ihrem Drehleiter-Fahrzeug versucht, ein Metallteil, das sich am großen Kreuz auf dem Kirchturm gelöst hatte, zu sichern. Doch trotz allen Rangierens - die Leiter war am Ende doch zu kurz, entscheidende Meter fehlten. Am Abend, als Mitarbeiter des Ordnungsamtes erneut die Lage kontrollierten, kamen diese zum Schluss, dass die Situation so nicht tragbar sei.

Zu groß sei die Gefahr, dass das teils stark im Wind schwingende Metallteil sich endgültig lösen könnte - eine Bedrohung für den Verkehr und, angesichts des Pfingstfestes, auch für die erwarteten Gottesdienstbesucher. So entschieden sich die Verantwortlichen - Homburgs zuständiger Beigeordneter Rüdiger Schneidewind und Homburgs Wehrführer Bernd Habermann-, die Berufsfeuerwehr aus Kaiserslautern um Amtshilfe zu ersuchen. Gegen Mitternacht rückte die mit drei Fahrzeugen und einem Team von Höhenrettern an.

Nach einer kurzen Einschätzung der Situation entschied man sich, die Ringstraße für die Dauer des Einsatzes komplett zu sperren. Der 60-Tonnen-Kran wurde in Position gefahren, eine spezielle Kabine für die Einsatzkräfte der Feuerwehr daran befestigt. Minutenlang wurde dann die Kabine in Richtung Turmspitze bugsiert. Oben angekommen, stellten die Höhenretter fest, dass sich an einer der Dekorationen, die das eigentliche Kreuz künstlerisch "umfließen", eine Schweißnaht gelöst hatte - immerhin 1,50 Meter lang und aus drei Millimeter dickem Edelstahl.

"Da hat der heilige Geist wohl eine Bruchlandung hingelegt", das war nur einer der , angesichts der gut kontrollierbaren Situation, humorvollen Sprüche zum Schaden am Turmkreuz. Bernd Habermann ließ sich sogar mit einem deutlichen Augenzwinkern zu einem "Heiligsblechle" hinreißen, als die Einsatzkräfte nach ihrer Rückkehr aus luftigen Höhen das abgesägte "Kunst-Stück" präsentierten. Auch Pfarrer Markus Hary, der über den ganzen Einsatzzeitraum die Arbeiten begleitet hatte, nahm's mit Humor. Von "ganz oben" berichtete Uwe Weis, einer der vier Berufsfeuerwehrmänner der Homburger Wehr und als ausgebildeter Höhenretter und früheres Mitglied der Kaiserslauterer Berufsfeuerwehr mit im Einsatz, nach der Rückkehr lakonisch: "Das war für uns da oben reine Routine."