Nachwuchs wie zu Beckers Zeiten
Marpingen. Eine neue Tennisanlage einzuweihen, in diesen Genuss kam Paul Hans, Präsident des Saarländischen Tennisbundes (STB), in jüngerer Vergangenheit selten bis gar nicht
Marpingen. Eine neue Tennisanlage einzuweihen, in diesen Genuss kam Paul Hans, Präsident des Saarländischen Tennisbundes (STB), in jüngerer Vergangenheit selten bis gar nicht. "Ich habe eher daran überlegt, wie stillgelegte Tennisplätze einer anderen Nutzung zugeführt werden können", sagte der STB-Präsident auf der Anlage des Marpinger Tennis-Clubs. Zahlreiche Tennisplätze, die in den achtziger und neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wie Pilze aus dem Boden schossen, werden inzwischen nicht mehr gebraucht. Denn die Zeiten, in denen "BummBumm" Boris Becker, Steffi Graf oder Michael Stich mit großem Tennis ganze Familien auf Fernsehsessel und Tennisplätze zogen, sind lange vorbei. Tennis-Cracks aus Deutschland rangieren heute auf internationalen Siegerlisten nur unter "ferner liefen", und bei vielen Vereinen ging es mit den Mitgliederzahlen stetig bergab. Aber im Tal des Alsbachs, wo die Grün-Weißen des TC Marpingen auf drei Plätzen ihre zumeist gelben Filzkugeln über die Netze schlagen, gibt es sie, die regelbestätigende Ausnahme: Der 1974 gegründete TC Marpingen konnte seine Mitgliederzahlen auch in der Nach-BummBumm-Phase hochhalten und den sanften Sink- in einen beständigen Gleitflug umwandeln - rein von der Mitgliederzahl her betrachtet. Sportlich steht der TC Marpingen, der mit dem TC Alsweiler seit 1999 eine Spielgemeinschaft bildet, blendend da. Beispielsweise spielen mit den Herren 30 und Herren 55 zwei der insgesamt 31 SG-Teams in der Oberliga. Den Verantwortlichen des TC Marpingen ist allerdings fast noch wichtiger, dass der Verein auf eine vorbildliche Nachwuchsarbeit blicken kann: 66 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 18 Jahren trainieren beim TC Marpingen, der insgesamt 217 Mitglieder zählt. Wobei wir wieder am Ausgangspunkt wären. Eine neue Tennisanlage konnte STB Präsident Hans in Marpingen zwar auch nicht einweihen, aber immerhin ein so genanntes Tennis-Kleinspielfeld und eine Ballwand. Beide dienen in erster Linie der Jugendarbeit des Tennis-Clubs. "Auf dem Kleinfeld, das in etwa halb so groß ist wie ein normales Spielfeld, können die Kinder schon ganz früh mit dem Spiel beginnen", erklärt Manfred Backes, Kassenwart des TCM. Platzgröße, Netzhöhe und Ballverhalten entsprechen den Möglichkeiten von Kindern und Anfängern, fördern die technische Entwicklung und beeinflussten positiv die Motorik. Die reine Bauzeit des Projektes - die Sportplanungskommission sowie die Gemeinde Marpingen unterstützten das Bauvorhaben finanziell - betrug 14 Tage. Die Gesamtkosten für Wand und Kleinfeld, das von der Firma Nohe erstellt wurde, belaufen sich auf 25000 Euro.