Nachwuchs wäre wieder möglich

Neunkirchen. Neue Hoffnung für Nachwuchs bei den Orang-Utans im Neunkircher Zoo schöpft Zoodirektor Norbert Fritsch. Weil die Orang-Utan-Dame Noah nach ihrer Ankunft im Zoo vor fünf Jahren erst ablehnend, dann vor drei Jahren ausgesprochen aggressiv gegen den alteingesessenen jungen Affen-Mann reagierte, zog man ein Trenngitter ein

 Groß und kräftig ist Masala geworden - und froh, wenn das Trennungsgitter endlich fällt. Foto: Willi Hiegel

Groß und kräftig ist Masala geworden - und froh, wenn das Trennungsgitter endlich fällt. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Neue Hoffnung für Nachwuchs bei den Orang-Utans im Neunkircher Zoo schöpft Zoodirektor Norbert Fritsch. Weil die Orang-Utan-Dame Noah nach ihrer Ankunft im Zoo vor fünf Jahren erst ablehnend, dann vor drei Jahren ausgesprochen aggressiv gegen den alteingesessenen jungen Affen-Mann reagierte, zog man ein Trenngitter ein. Um größeren Schaden zu vermeiden, konnten lediglich Struppi und Rezeki, die beiden Kleinen, die Noah sozusagen mit in die Ehe brachte, bei beiden Orangs verkehren. Nun könnte das bald anders werden. "Ich dachte immer, Masala ist so ein zurückhaltender Softie, der eher unscheinbare Typ." Das war er wohl auch. Bis neulich. Da nämlich fiel Fritsch auf: Das ist ja ein richtiger Kerl geworden. Im Januar wird er 21, ist vermutlich etwas spät aus der Pubertät gekommen. Schuld daran: Wie immer die Frauen. Der Stress mit Noah könne Schuld an der verzögerten Entwicklung haben. Regelrecht explodiert sei Masala. Groß und kräftig ist er geworden. "Der hat jetzt sicher keine Angst mehr." Ein so genannter Backenwulster ist er jetzt, keineswegs der Softie geblieben ("wobei die ja auch ihre Liebhaberinnen haben"). Dass Noah auf diesen harten Kerl stehen wird, der mit seinen dicken Backen und langen Dreads imponiert, daran hat Fritsch keinen Zweifel. Den Winter will man allerdings noch abwarten, die Frühlingsgefühle nutzen. Auch die EEP-Verantwortlichen, die Koordinatoren des Arterhaltungsprogrammes, glauben, dass das Frühjahr eine gute Zeit sein wird. Denn Noah war bereits drei Mal schwanger, hat, laut Fritsch, damit eigentlich "ihr Soll erfüllt". Alle fünf, sechs Jahre ist laut EEP der beste Rhythmus für Orang-Utan-Mütter. "Und da passt das Frühjahr super." Die Entwicklung zum Backenwulster - so der Fachjargon für die dickbackigen kräftigen Tiere - hat Fritsch, wie er gegenüber der SZ betont, fast nicht mehr erwartet. Jetzt aber, da hofft er auf noch mehr. Bis Masala und Noah im Frühjahr aufeinander losgelassen werden, da wird der junge Orang-Utan noch kerniger, noch stärker werden. "Der lässt sich nicht mehr von der Frau unterjochen." Mit zwei Zentnern Gewicht, wird er dann auch etwa doppelt so schwer sein wie seine Angetraute. ji

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