„Nachjustieren, aber keine Reform der Bundeswehr-Reform“

Saarlouis · Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst Ulrich Kirsch, schließt eine Reform der großen Bundeswehrreform durch die neue Bundesregierung aus. „Nachjustieren“ in kleinerem Umfang hält er aber für möglich, wie er gestern in Saarlouis sagte.

Ein "Nachjustieren" der jüngsten Bundeswehr-Strukturreform durch die künftige Bundesregierung hält der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst Jürgen Kirsch, für denkbar. Bei "guten Gründen" dürfe "nichts in Stein gemeißelt" sein, sagte Kirsch gestern bei einem Gespräch mit Soldaten in Saarlouis. Eine "Reform der Reform" insgesamt aber sei nicht sinnvoll und nicht zu erwarten. "Unklug" sei es allerdings, die Truppe dort zu verkleinern, wo sie in der Bevölkerung gut verankert sei und keine Probleme mit dem Nachwuchs habe, "etwa im Bayerischen Wald oder im Saarland". Im Zuge der Reform und der Verkleinerung der Bundeswehr wird auch die Saarlandbrigade aufgelöst.

Kirsch, der im November als Bundesvorsitzender ausscheidet, besuchte gestern den Standort Saarlouis. Dabei unterstrich er die Rolle des Bundeswehrverbandes als Interessenvertretung für die Soldaten. Für die Bundeswehr sei alles gesetzlich geregelt gewesen - aber nicht für Einsätze, wie sie tatsächlich kamen. Der Verband mit 200 000 Mitgliedern, darunter etwa 2000 im Saarland, habe zahlreiche Verbesserungen in der Versorgung der Soldaten durchgesetzt.

"Ohne den Verband hätten wir viele Regelungen für die verletzten, versehrten und gefallenen Soldaten und deren Familien nicht", bestätigte der Kommandeur der Saarlandbrigade, General Andreas Hannemann. Die Annahme, dass "andere schon für uns sorgen" habe sich im Laufe der Zeit "nicht vollumfänglich bestätigt". Darum brauche es die Interessenvertretung der Soldaten.

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