Nachfrage nach Arbeitskräften geringer als vor einem Jahr

St. Wendel · In den vergangenen vier Wochen wurden im Kreis St. Wendel 1732 Frauen und Männer als arbeitslos gezählt, 20 mehr als im Mai. Die Arbeitslosigkeit lag damit unter dem Vorjahresniveau (minus 121 oder 6,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug 3,7 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent).

St. Wendel. "Chancen und Risiken auf dem Arbeitsmarkt hängen immer stärker vom Ausbildungsniveau ab. Es zeigt sich ein Trend zur Höherqualifizierung im Beschäftigungssystem, der sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Unabhängig von leichten Schwankungen in der Arbeitskräftenachfrage lässt sich feststellen, dass bei den Angeboten an Arbeitsstellen immer höhere Anforderungen an die Qualifikation gestellt werden", stellte Hans-Hartwig Felsch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, fest. "Im Saarland sind noch deutlich weniger Frauen erwerbstätig als im Rest der Republik. Die Erwerbstätigenquote der Frauen im Saarland liegt mit 59,5 Prozent niedriger als im Bundesdurchschnitt. Dort beträgt sie 65,1 Prozent. Positiv ausgedrückt bedeutet das, wir haben die Chance, das Arbeitskräfteangebot in der Region beträchtlich auszuweiten. Denn viele Berufsrückkehrerinnen verfügen über qualifizierte Abschlüsse und bringen neben einer hohen Einsatzbereitschaft die sozialen Kompetenzen wie Organisationstalent, Flexibilität und Belastbarkeit mit, die in Unternehmen sehr geschätzt werden. Daher ist es wichtig, das vorhandene Potenzial auszuschöpfen", sagte Felsch weiter.Die Dynamik auf dem regionalen Arbeitsmarkt ist weiterhin hoch. In diesem Monat haben sich aus beiden Rechtskreisen 193 Personen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt arbeitslos gemeldet, 146 konnten die Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnahme in einer regulären Beschäftigung wieder beenden.

Die Zahl der arbeitslosen Frauen ist um 24 auf 859 gestiegen, die der Männer um vier auf 873 gesunken. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren um neun auf 121 gestiegen. Bei den 50- bis unter 65-Jährigen waren 652 Personen arbeitslos gemeldet. Die Anzahl der Menschen, die bereits länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, ist ebenfalls gesunken. In diesem Monat gehörten 430 Arbeitslose zu dieser Personengruppe, 8,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist gegenüber dem Vormonat um sechs auf 789 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Plus von 4,2 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist um 14 auf 943 gestiegen, was gegenüber dem Stand von Juni 2011 einem Rückgang um 14,0 Prozent entspricht.

Der Arbeitsagentur wurden im Juni 97 neue Stellen zur Besetzung gemeldet, 35 weniger als im Mai und 32,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Am Monatsende waren noch 446 offene Stellen gemeldet. Freie Stellen gab es insbesondere im Dienstleistungsbereich, im Handel, im verarbeitenden Gewerbe, Gastgewerbe sowie im Baubereich.

Die Zahl der Jugendlichen, die eine duale Ausbildung absolvieren wollen, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. In den vergangenen neun Monaten haben 1759 junge Frauen und Männer die Arbeitsagentur Neunkirchen bei der Suche nach einer betrieblichen Ausbildungsstelle eingeschaltet, 279 oder 18,9 Prozent mehr ein Jahr zuvor. Das Angebot an Ausbildungsstellen lag dagegen mit 1403 Stellen nur 3,5 Prozent über dem Vorjahresniveau.

"Am Zähltag im Juni waren noch 625 Bewerber ohne Ausbildungsstelle. Bei 529 Ausbildungsstellen ist das Auswahlverfahren noch nicht abgeschlossen. Jugendliche haben noch die Chance, zum Ausbildungsbeginn eine Ausbildungsstelle zu finden", berichtet Hans-Hartwig Felsch. "Auch Jugendliche, die bereits in den Vorjahren die Schule beendet und bisher erfolglos gesucht haben, sollten sich bei der Arbeitsagentur melden." red

Ein Termin bei der Berufsberatung kann über die Hotline (0 18 01) 55 51 11 (Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min), beim Berufsberater in der Schule oder vor Ort bei der Agentur für Arbeit vereinbart werden.

Arbeitgeber, die freie Ausbildungsstellen melden möchten, können sich an den Arbeitgeber-Service, Tel. (0 18 01) 66 44 66 wenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort