Nach der Wahl ist vor der Wahl

Stress? Nein: "Ich bin völlig entspannt", sagte der Völklinger Grüne Manfred Jost dieser Tage. Und machte dabei ein so gelassenes Gesicht, dass man ihm gerne glaubte. Fast überflüssig, dass er hinzufügte: "Wir haben ja keinen Oberbürgermeister-Kandidaten." Denise Baldauf (FDP) und Berthold Annel (Freie Wähler) nickten lächelnd

Stress? Nein: "Ich bin völlig entspannt", sagte der Völklinger Grüne Manfred Jost dieser Tage. Und machte dabei ein so gelassenes Gesicht, dass man ihm gerne glaubte. Fast überflüssig, dass er hinzufügte: "Wir haben ja keinen Oberbürgermeister-Kandidaten." Denise Baldauf (FDP) und Berthold Annel (Freie Wähler) nickten lächelnd. Bei den Wahlkämpfern geht es weniger gemütlich zu. Klaus Lorig (CDU) will nicht raus aus dem Rathaus, Norbert Degen (SPD) will rein - für sie beginnt der Endspurt. Mit machtvollen Hilfsbataillonen: Am Samstagabend lädt Degen ins Weltkulturerbe ein zum SPD-Sommerfest, am Sonntagmorgen bittet Lorig zum CDU-Wahlkampf-Finale in die Wehrdener Kulturhalle; hier wie dort kommt Landes- und Bundesprominenz. Die Linkspartei feuert derweil noch ein paar Böller für ihre Kandidatin Astrid Schramm ab. Wer zuhört, wird hie und da besorgt zum Dach blicken: Ob sich da womöglich Balken biegen? Richtig klare und wahre politische Worte gab es in Völklingen schon lange nicht mehr. Seit dem Superwahljahr 2009 tobt Dauerwahlkampf. Frei nach Sepp Herberger: nach der Wahl ist vor der Wahl. Hoffentlich haben sich die Kommunalpolitiker nicht daran gewöhnt. Und kriegen bald die Kurve: zurück zur Sachlichkeit - die hat die Stadt bitter nötig.

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