Nach 650 Jahren wieder Weinlese

Kirkel. Gestern wurde zum ersten Mal seit rund 650 Jahren in Kirkel wieder Wein gelesen. Es gibt erste urkundliche Hinweise aus dem Jahr 1353, dass im Umkreis der Kirkeler Burg einst Wein angebaut wurde

Kirkel. Gestern wurde zum ersten Mal seit rund 650 Jahren in Kirkel wieder Wein gelesen. Es gibt erste urkundliche Hinweise aus dem Jahr 1353, dass im Umkreis der Kirkeler Burg einst Wein angebaut wurde. Dies nahm der Förderverein Kirkeler Burg zum Anlass, vor zwei Jahren wieder Weinreben auf dem Südhang der Burg zu pflanzen, die nun erstmals so viele Trauben tragen, dass man sie einem befreundeten Weingut in der Pfalz zum Keltern anvertrauen kann. Das Cuvée aus blauen und gelben Trauben soll den Namen "Schlossberg Südhang" tragen. Eine Weinkönigin ist auch schon gewählt, es ist Laura I., die 16-jährige Tochter der Betreiberin der Kirkeler Burgklause (Foto: thw), die künftig den Kirkeler Wein nach außen vertreten wird. Allerdings in mittelalterlicher Gewandung, passend zur Burg, so viel stand gestern schon fest. Das sonst übliche Prinzessinnenkleid passe nicht zum Ambiente des 14. Jahrhunderts, hieß es von Seiten des Fördervereins. Laura wohnt allerdings nicht auf der Burg, sondern in St. Ingbert, wo sie die Wirtschaftsoberschule besucht. Ab und zu trinke sie mal ein kleines bisschen Wein, gab sie zu, aber am gestrigen Tag der ersten Lese beließ sie es bei frischen Trauben. Dass die weder gespritzt noch behandelt werden, versteht sich von selbst.

"Wir wollen mit dem Wein keinen Profit machen, sondern wir bauen ihn aus historischem Interesse an", erklärte Kirkels Bürgermeister Armin Hochlenert, "außerdem sieht die Burg mit den Reben einfach stimmungsvoller aus". maa

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