Musikschule ist noch im alten HausSagen Sie uns Ihre Meinung: Wohin soll die Musikschule?

Homburg. Als der Förderkreis von Homburgs städtischer Musikschule im Sommer 2010 in unsere Redaktion kam, da hatten die Mitglieder wenig Gutes von der Bleibe der Schule in der Gerberstraße zu sagen

Homburg. Als der Förderkreis von Homburgs städtischer Musikschule im Sommer 2010 in unsere Redaktion kam, da hatten die Mitglieder wenig Gutes von der Bleibe der Schule in der Gerberstraße zu sagen. Sie berichteten von bröckelndem Putz an den Kellerwänden, Fenstern, die so defekt sind, dass sie aus Sicherheitsgründen zugeschraubt werden mussten, von veralteten sanitären Anlagen, ebenso betagten Heizungen und alten elektrischen Leitungen. Folgerichtig wünschten sie sich ein neues Gebäude: Modern sollte es sein, zentral gelegen, mit vernünftigen Toiletten ausgestattet und mit einem Raum, in dem man Veranstaltungen machen kann. Schon damals war das kein neues Anliegen, sondern ein alter Hut. Und es war auch ein offenes Geheimnis, dass eine Sanierung der alten Bleibe ein Fass ohne Boden sein könnte.Mit den Haushaltsbegleitbeschlüssen Ende 2010 kamen dann die Gebäude der ehemaligen Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge und Vertriebene in der Lappentascherstraße 100 in Erbach ins Gespräch. Wer sich auf dem Gelände umschaute, der brauchte schon sehr viel Fantasie, um sich angesichts der zerbrochenen Fenster, der beschmierten Fassaden und des herumliegenden Mülls vorzustellen, dass hier einmal die Geigen- und Klavierschüler Unterricht bekommen könnten.

Die Stadt will an der Stelle ein ganzes kulturelles Zentrum schaffen. Die Musikschule soll dabei in zwei der vier hier vorhandenen Wohnblöcke einziehen. Diese sollen saniert und von einer Aula verbunden werden, die auch der nahe gelegenen Awo-Kindergarten Du Bonheur nutzen soll. Die zwei weiteren Gebäude sollen etwa als Proberäume dienen.

Der Baubeginn in diesem Jahr musste aber verschoben werden, Fördermittel waren zunächst einmal abgelehnt worden. Inzwischen hofft man auf Geld aus anderen Töpfen. Es geht um Mittel aus dem Stadtumbau West, informierte Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff. Federführend sei nun der Beigeordnete Rüdiger Schneidewind. Es habe bereits zwei Gesprächsrunden gegeben, derzeit würden weitere Unterlagen vorbereitet und nachgereicht. Zum Beispiel würden Daten gesammelt, wie viele Musikgruppen und Chöre an dieser Stelle Bedarf an Proberäumen hätten. "Die Signale sind positiv", informiert Schneidewind zum Förderantrag. Dennoch werde die Bearbeitung vermutlich noch einige Monate dauern. Es gehe, so Kruthoff, um viel Geld. Daher werde abgewartet, denn die Realisierung des Projektes ohne Fördermittel würde die Stadt vermutlich überfordern. Kommt eine Zusage, dann übernähmen Land und Bund je ein Drittel der Kosten - aber nur für Rückbau und Umgestaltung von Wohnraum, der aufgrund des demografischen Wandels nicht mehr benötigt werde. Die zusätzlich geplante Aula müsste die Stadt allein finanzieren.

Vor kurzem brachte die Fraktion für Homburg (FFH) den Musikpark, einst eine Diskothek, an der Entenmühlstraße als neuen Musikschulstandort ins Spiel. Die FFH wollte dadurch mögliche Synergien zwischen den beiden großen Baustellen Musikpark und Musikschule genutzt sehen. Ihr Argument: Im Musikpark gebe es viel Platz, zudem eine Bühne. Musikschulleitung und Stadt sehen allerdings keine Vorteile.

Die Musikschule benötige auch mehrere kleine Räume, die es hier so nicht gebe. Ein Anbau dieser Proberäume sei nicht möglich, das Grundstück reiche nicht aus, sagte Kruthoff. Zudem könnten dafür auch keine Fördermittel aus dem Stadtumbau West fließen.

Homburg. Jetzt möchten wir auch Ihre Meinung wissen, liebe Leserinnen, liebe Leser: Wo soll die städtische Musikschule künftig zu Hause sein? Abstimmen können Sie zum einen telefonisch.

Wenn Sie der Meinung sind, die Musikschule sollte an ihrem jetzigen Standort in der Gerberstraße bleiben, dann wählen Sie die die Nummer (06 81) 502-60 10. Wenn Sie sagen, die Musikschule sollte in die Gebäude in der Erbacher Lappentascherstraße 100 ziehen, dann wählen Sie die Nummer (06 81) 502-60 20. Wenn Sie aber glauben, der Musikpark wäre am besten geeignet als Standort der Musikschule, dann wählen Sie die Nummer (06 81) 502-60 30.

Die Leitungen sind ab heute, Dienstag, 11. Dezember, bis morgen Mittwoch, 12. Dezember, 14 Uhr, freigeschaltet.

Sie können in dieser Zeit allerdings auch im Internet abstimmen und zwar unter www.saarbruecker-zeitung.de/umfragen. In unserer Donnerstagausgabe werden wir das Ergebnis veröffentlichen. ust

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