Musikgenuss der besonderen Art

Niederbexbach · Der Emek-Hefer-Kammerchor gastierte jetzt in der evangelischen Jakobuskirche in Niederbexbach. Dort gab der Chor mit 34 Sängerinnen und Sängern einen Querschnitt seines vielfältigen Repertoires aus verschiedenen Epochen zum Besten.

 Der Emek-Hefer-Kammerchor gab unter der Leitung von Shimon Levtov ein Chorkonzert in der evangelischen Jakobuskirche in Niederbexbach. Foto: Bernhard Reichhart

Der Emek-Hefer-Kammerchor gab unter der Leitung von Shimon Levtov ein Chorkonzert in der evangelischen Jakobuskirche in Niederbexbach. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Ein beeindruckendes Konzert erlebten die Besucher beim Auftritt des israelischen Emek-Hefer-Kammerchores in der evangelischen Jakobuskirche in Niederbexbach. Im Rahmen ihrer Konzertreise nach Deutschland präsentierte der Chor unter der musikalischen Leitung von Shimon Levtov einen Querschnitt seines abwechslungsreichen und vielfältigen Repertoires aus Renaissance, Barock, Klassik, Romantik, Volksliedern, Musik unserer Zeit sowie israelischer Musik. Begleitet wurden die 34 Sängerinnen und Sänger aus verschiedenen Generationen von der Gattin des Dirigenten, Ella Levtov, einer ehemaligen Dozentin für Klavier an der Musikakademie St. Petersburg. Im Namen der protestantischen Kirchengemeinde durfte Presbyteriumsmitglied Margarete Frey die Sängerinnen und Sänger des Kammerchores in der Jakobuskirche Niederbexbach willkommen heißen. "Ich freue mich auf einen besonderen Musikgenuss", erklärte Frey zu Beginn.

Ermöglicht wurde dieses Konzert durch den 1965 vom Dirigenten Henry Klausner gegründeten Chor von Daniel Maoz. Eine ehemalige Schulkameradin von ihm aus Herzliya in der Nähe von Tel Aviv und jetzt Sängerin des Kammerchores Emek-Hefer, Ruth Okunjew, habe ihn angerufen und ihn gebeten, eine passende Kirche für einen Auftritt des Chores zu finden, erzählte Maoz. "Wir haben uns 45 Jahre lang nicht mehr gesehen", freute sich Daniel Maoz auf das unerwartete Wiedersehen mit seiner ehemaligen Schulkameradin. Selbstverständlich habe er sich nach der Anfrage nach einem Auftrittsort für den Kammerchor umgesehen. "Die Jakobuskirche war als einziges Kirchengebäude an dem vom Chor gewünschten Termin frei und die protestantische Kirchengemeinde war einverstanden", fügte er hinzu. Und so durften sich die vielen Zuhörer in der vollen Niederbexbacher Kirche am Abend vor Christi Himmelfahrt über ein bemerkenswertes Konzertereignis mit dem israelischen Chor freuen.

Zu hören waren Stücke aus fünf Epochen, aus verschiedenen Musikgattungen in mehreren Sprachen, unter anderem in hebräischer, jiddischer, polnischer und deutscher Sprache, mit und ohne die Klavierbegleitung. Mit Josef Rheinbergers "Abendlied" stimmten die Sängerinnen und Sänger auf ein bemerkenswertes Konzert ein. Mit einem jiddischen Lied erinnerte der Kammerchor auch an Mordecai Anielewitsch, einen jungen Widerstandskämpfer, der am 8. Mai 1943 - also exakt vor 70 Jahren - beim Aufstand im Warschauer Ghetto in einem Bunker ums Leben kam. Zu hören waren darüber hinaus auch ein vom Solisten Ron Silberstein vorgetragener hebräischer Hochzeitsgesang, das "Halleluja" eines amerikanischen Komponisten oder der aus sechs Kapiteln bestehende Beitrag vom "Prediger", des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem.

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