Musiker im "Almenrausch"

Rehlingen. Goldene Noten auf weißem Bühnenhintergrund: In sattem Rot prangt darauf "Almenrausch in Concert". Zum Jahreskonzert 2010 hatten die überzeugenden Rehlinger Blasmusiker am Samstag in die Kultur- und Sporthalle geladen. "Rund 55 Musiker spielen", sagte Dirigent Yannik Erel vor Beginn zwischen dicker Pauke und Mischpult

Rehlingen. Goldene Noten auf weißem Bühnenhintergrund: In sattem Rot prangt darauf "Almenrausch in Concert". Zum Jahreskonzert 2010 hatten die überzeugenden Rehlinger Blasmusiker am Samstag in die Kultur- und Sporthalle geladen. "Rund 55 Musiker spielen", sagte Dirigent Yannik Erel vor Beginn zwischen dicker Pauke und Mischpult. Viele seien junge Leute, bis zu 80 Prozent kommen aus Rehlingen. "Das Programm ist anspruchsvoll. Erst recht für ein Amateurorchester." Auf dem Weg zur Bühne begleitete noch Musik aus der Konserve das Orchester. Doch schon bei der einleitenden "Festival Fanfare" von Franco Cesarini liefen die Musikerinnen und Musiker im roten Sakko zur Hochform auf. Mit einem Arrangement von Otto M. Schwarz ging es "In 80 Tagen um die Welt". London wurde da instrumental zum Leben erweckt, der Orient und der Wilde Westen. Über die Stücke, Komponisten und Hintergründe informierte Moderator Holger Hettinger. Big-Band-Sound lieferte die Truppe um Yannik Erel bei einem Medley aus Sinatra-Hits. Inklusive des kultigen "New York, New York". Filmmusik, Mozart im Pop-Gewand und die Musikszene Liverpools ohne die Beatles meisterte "Almenrausch" ebenso bravourös wie die abwechslungsreiche "Sinfonia per un addio" von Rondo Veneziano sowie Latin Pop und Funk. Dabei legten pralle Bässe immer wieder das Fundament für quirlige Querflöten. Aus verträumten Passagen heraus forcierte Erel das Tempo zu einer flirrenden Notenjagd, fügte ein treibendes Schlagzeug und Percussions bei bis zum wuchtigen Abschluss. Doch bei der Zugabe halfen Erel keine rote Karte und keine Trillerpfeife mehr. Die Musiker spielten ohne Taktstock und unbekümmert bekannte Märsche. Mit "Mackie Messer" aus Brechts Dreigroschenoper leerte sich Musiker für Musiker die Bühne nach zwei Stunden. Nur Schlagzeuger Thomas Theobald bearbeitete noch eine Weile sein Instrument, dass die Halle bebte.

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