Musikalisches Heimspiel für den Nikolaus

St. Nikolaus. Beim samstäglichen Benefizkonzert in der katholischen Kirche St. Nikolaus ist das halbe Dorf da. Und natürlich der Nikolaus persönlich. Würdig schreitet er durch den Altarraum, lehnt den Bischofsstab an die Wand, nimmt seinen erhöhten Platz ein - das Konzert kann beginnen. Aufs würdige Auftreten versteht sich auch der Jadran-Chor aus Freyming-Merlebach

 Klarer Vokalklang: Der Jadran-Chor aus Freyming-Merlebach in der Nikolauskirche in St. Nikolaus. Foto: Jenal

Klarer Vokalklang: Der Jadran-Chor aus Freyming-Merlebach in der Nikolauskirche in St. Nikolaus. Foto: Jenal

St. Nikolaus. Beim samstäglichen Benefizkonzert in der katholischen Kirche St. Nikolaus ist das halbe Dorf da. Und natürlich der Nikolaus persönlich. Würdig schreitet er durch den Altarraum, lehnt den Bischofsstab an die Wand, nimmt seinen erhöhten Platz ein - das Konzert kann beginnen.Aufs würdige Auftreten versteht sich auch der Jadran-Chor aus Freyming-Merlebach. Geräuschlos verteilen sich die gut 20 Sängerinnen und zehn Sänger auf den Altarstufen.

Chorleiter Laurent Egloff gibt den Einsatz - klarer Vokalklang füllt den Kirchenraum. Worum es in den Liedern jeweils geht, erklärt eine Sängerin zwischendrin am Mikrofon. Erschließen sich viele der Texte doch nur Sprachkundigen: Im Chor hatten sich ursprünglich Bergleute slowenischer Herkunft zusammengefunden, um in Frankreich weiter die Kultur ihrer Heimat zu pflegen.

Heute hat sich in die slawische Tradition unüberhörbar französische Musette gemischt, Jean-Marie Bartz (Akkordeon), Yvon Cufer (Gitarre) und Robert Spieles (Kontrabass) setzen passende Akzente. Eine eigenwillige Klangwelt, populär, gefühlvoll. Aber nie gefühlig, dank hoher Gesangskultur, feiner Gestaltung und mitreißenden Schwungs.

Im zweiten Teil des Abends lässt das Ensemble C4 erst einmal die Königin von Saba einziehen: Charmant und spritzig erwecken die Flötistin Elisabeth Hartschuh, die Oboistin Stephanie Schwartz, die Klarinettistin Maxi Kaun und der Fagottist Jens Bastian Händel-Noten zum Leben.

Ausdrucksstark spielen sie, die vier jungen Holzbläser, die alle an der Saarbrücker Musikhochschule studieren; Michael Praetorius' schlicht-schönes "Es ist ein Ros' entsprungen", Mozarts Adagio und Allegro KV 594 und Humperdincks "Abendsegen" rühren an.

Und das Quartett ist virtuos, in Stücken von Eugène Bozza und Jan Koetsier lässt es raffiniert gefärbte Tonkaskaden perlen. Das Publikum applaudiert begeistert.

Für die Musiker gibt es Nikolaustüten als Dank. Und zwischendrin gibt es Spenden. Sage und schreibe 9000 Euro sind dieses Jahr für gute Zwecke zusammengekommen. Beim Konzert wird für die Erhaltung der Kirche gesammelt, im Körbchen landen allerlei Geldscheine. Damit - so sagt es Pfarrer Lothar Stoffel - die Kirche im Dorf und Sankt Nikolaus residierender Bischof bleibt.

> Weiterer Bericht folgt.

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