Musik nicht nur spielen, sondern auch verstehen

Saarbrücken. "Ich wollte die Kunst, die ich mit meinem Cello spiele, auch verstehen", begründet Marco Agnetta seine Wahl für das Studium der Musikwissenschaften. Romanistik mit Schwerpunkt Französisch und Italienisch, was für den im pfälzischen Zweibrücken aufgewachsenen Agnetta auf Grund seiner sizilianischen Wurzeln eine Ehrensache war, runden die Ausbildung ab

 Der Cellist Marko Agnetta spielt im Uni Orchester. Foto: Oliver Dietze

Der Cellist Marko Agnetta spielt im Uni Orchester. Foto: Oliver Dietze

Saarbrücken. "Ich wollte die Kunst, die ich mit meinem Cello spiele, auch verstehen", begründet Marco Agnetta seine Wahl für das Studium der Musikwissenschaften. Romanistik mit Schwerpunkt Französisch und Italienisch, was für den im pfälzischen Zweibrücken aufgewachsenen Agnetta auf Grund seiner sizilianischen Wurzeln eine Ehrensache war, runden die Ausbildung ab. Die Wahl des Studienortes Saarbrücken erfolgte ebenfalls nicht zufällig, denn hier konnte Marco Agnetta neben dem Studium auch weiterhin Unterricht bei seinem Cello-Lehrer Ulrich Voss nehmen. Im Collegium musicum der Universität des Saarlandes war der Student vom ersten Semester an dabei. "Ich bin sozusagen mitten in das Musikleben auf dem Campus hineingesprungen, denn schon zwei Wochen nach Studienbeginn war das erste Konzert", erzählt Agnetta. In den während der 1950er Jahre gegründeten Traditionsklangkörper, der sich 2002 neu formiert hat, hineinzukommen, ist gar nicht so schwer, wie man denkt. "Manchmal gibt es ein kleines Probespiel, doch das läuft eher ungezwungen ab." Wer Spaß am Spiel habe und halbwegs versiert sei, komme in der Regel ins Orchester hinein, hat Agnetta beobachtet. Oft würden die Streicher einen Programmteil alleine gestalten, das schule natürlich den Klang, meint er. Die große Stärke des Orchesters sehe er jedoch im sinfonischen Bereich. Offen ist der Klangkörper keineswegs nur für Studenten, die Besetzungsliste weist Professoren, aber auch Saarbrücker Musikliebhaber auf. Geprobt wird wöchentlich. Nach einer Phase, in der Universitätsmusikdirektor Helmut Freitag die Programme komplett alleine gestaltet hat, sind die Studenten froh, sich ihr Mitspracherecht bei der Repertoireauswahl erkämpft zu haben. Ein Orchester reicht dem begeisterten Hobbymusiker Agnetta jedoch nicht, so spielt er außerdem im Homburger KammerSinfonieorchester. Obwohl sich der angehende Musikwissenschaftler in seinen Forschungen auf den romantischen Komponisten Mendelssohn spezialisiert hat, spielt er in der Kammermusik am liebsten Barockes. Nach einem Umweg über die Geige begann er als Zwölfjähriger mit dem Cellospiel. Das ist sehr spät, die meisten Streicher beginnen im Kindergartenalter. Agnettas Kunst reicht trotzdem an Profimaßstäbe heran. Mittlerweile hat er eine bestandene Schulmusikaufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik Saar in der Tasche, möchte seinen Magister jedoch erst abschließen. Eine Promotion könnte Marco Agnetta ebenso reizen wie die Tätigkeit als Musikjournalist beim Radio: aktuell arbeitet er schon als wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Saarländischen Rundfunk (SR). sadwww.unimusik-saarland.de/orchester.html

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