Musik-Erinnerung an den Bergbau

Ensdorf. Eine besondere Kulisse hat die ehemalige Weißkaue des Bergwerks in Ensdorf beim Solisten-, Chor- und Instrumentalkonzert "Hommage à Duhamel" geboten. Gut 400 Besucher fanden Platz in der großen Halle, in der die Bergleute früher ihre Straßenkleidung ablegten und in Körben bis zur Decke zogen

 Viele Besucher fanden den Weg zum Konzert nach Ensdorf. Foto: Sascha Schmidt

Viele Besucher fanden den Weg zum Konzert nach Ensdorf. Foto: Sascha Schmidt

Ensdorf. Eine besondere Kulisse hat die ehemalige Weißkaue des Bergwerks in Ensdorf beim Solisten-, Chor- und Instrumentalkonzert "Hommage à Duhamel" geboten. Gut 400 Besucher fanden Platz in der großen Halle, in der die Bergleute früher ihre Straßenkleidung ablegten und in Körben bis zur Decke zogen. "Das Konzert soll eine Initiative für den Neuanfang sein", sagt Initiator Hermann Josef Hiery. "Die Kultur kann hier ein Fundament finden."

Kraftvolle Darbietung

Zusammen mit dem von ihm geleiteten Männergesangsverein (MGV) Heiterkeit Ensdorf und dem Bergwerk hat Hiery ein vielseitiges Programm auf die Bühne gebracht: In einem gemeinsamen Auftritt erfüllten der MGV Heiterkeit, der MGV Concordia Ensdorf und der Ford-Werkschor die Weißkaue mit kraftvollen Darbietungen von Liedern aus dem Bergbau und dem Saarland, darunter das Bergknappenlied, das Saarlied und "Ich grüße dich mein Heimatland". Daneben standen Auftritte des Musikvereins Ensdorf, des Saarknappenchors und von vier Preisträgern von "Jugend musiziert" auf dem Programm. Schon vor Konzertbeginn wurden die Gäste im Zechensaal musikalisch empfangen - mit den Klängen der Alphornbläser St. Hubertus aus Reimsbach und dem Ensdorfer Fanfarenzug. "Die Akustik im Zechensaal ist Wahnsinn", schwärmt Hiery.

Insgesamt 1880 Körbe hängen noch immer an den Ketten in der Weißkaue, links und rechts des Hauptparketts vor der Bühne. Die äußeren Sitzreihen beim Konzert waren getrennt durch die rote Stahlkonstruktion, an der die Ketten befestigt sind. Vor den trüben Außenscheiben zeichneten sich in der Abenddämmerung die letzten Arbeitsanzüge und Helme ab, die noch in einzelnen Körben verblieben sind.

"Das Konzert ist ein wichtiger Baustein in unserer Erinnerungskultur", sagte Bergwerksdirektor Friedrich Breinig in seiner Ansprache vor dem Publikum. "Die Weißkaue strahlt aus, was viele empfinden - den Abschied vom Bergbau."

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