Museumspläne werden konkret

Köllerbach. Das geplante Freilichtmuseum "Bergbau" in Engelfangen nimmt Gestalt an. Der Werksausschuss der Stadt stimmte jetzt der Gestaltung des Außengeländes beim Stollenmundloch Viktoria III zu. Der Bergmanns- und Unterstützungsverein St. Barbara Köllerbach unter seinem Vorsitzenden Manfred Martin hilft der Stadt bei diesem Projekt

 Setzen sich für das Freilichtmuseum ein (von links am Bohrwagen): Bernd Warken, Rudolf Jungmann und Franz Speicher. Foto: Jenal

Setzen sich für das Freilichtmuseum ein (von links am Bohrwagen): Bernd Warken, Rudolf Jungmann und Franz Speicher. Foto: Jenal

Köllerbach. Das geplante Freilichtmuseum "Bergbau" in Engelfangen nimmt Gestalt an. Der Werksausschuss der Stadt stimmte jetzt der Gestaltung des Außengeländes beim Stollenmundloch Viktoria III zu. Der Bergmanns- und Unterstützungsverein St. Barbara Köllerbach unter seinem Vorsitzenden Manfred Martin hilft der Stadt bei diesem Projekt. Schon seit Jahren setzt sich der Verein aktiv für ein solches Museum ein.

Kohle war allgegenwärtig

Der Schacht Viktoria III liegt in Engelfangen und ist mit einem 1250 Meter langen Stollen direkt mit der Püttlinger Kohlengrube Viktoria I und II verbunden. "Von Engelfangen sind die beladenen Wagen über natürliches Gefälle und eine umlaufende Kette direkt nach Püttlingen zur Aufbereitung gerollt", sagt der heutige Rentner Franz Speicher, der bis 1988 als Obersteiger im Bergwerk Warndt tätig war.

Am 2. Januar 1949, als der blutjunge Franz Speicher erstmals als Berglehrling in Engelfangen nach Untertage einfuhr, war die Kohle noch allgegenwärtig im Köllertal. Heute nicht mehr: Nur noch wenige Gebäude erinnern in der oberen Grubenstraße und im Neubaugebiet Oberwies an den aktiven Bergbau. Der Förderturm ist längst abgetragen, der Schacht verfüllt und abgedeckt.

1902/1903 ist Viktoria III abgeteuft worden, 1959 war hier Schluss mit der Kohleförderung. Bis zu 1500 Bergleute hatten hier zeitweise ihr Geld verdient. Die tiefste Sohle lag bei 578 Metern Teufe.

Heute, als Rentner "im Unruhestand", will Speicher mit Gleichgesinnten die Erinnerung an den Bergbau als damals beherrschendes Element des Köllertales erhalten. Deswegen berät er auch den Bergmannsverein. Dieser möchte nämlich zwischen dem restaurierten Stollenmundloch und dem noch stehenden Verwaltungsgebäude von Viktoria III, in Zusammenarbeit und in Abstimmung und im Auftrag mit der Stadt, das Freilichtmuseum schaffen.

Schon etliche Exponate

Etliche Großmaschinen und Gerätschaften aus dem Untertagebau haben die Vereinsmitglieder dafür bereits angeschafft und restauriert, zum Beispiel Seilscheibe mit Trommelhaspel, E-Lok mit Personenwagen, SIG-Bohrwagen, G 210-Lademaschine sowie Schildausbau mit Panzerförderer und Walzenschrämlader.

Ein Teil dieser vorgenannten Exponate sind bereits am Themenwanderweg "Bergbau" aufgestellt; weitere sollen noch dazu kommen. Außerdem sei geplant, im noch zugänglichen Teil des Stollens bergmännische Kleingeräte auszustellen, sagt Rainer Stein, Leiter des Eigenbetriebes Technische Dienste der Stadt Püttlingen.

Dort hat man einen Gestaltungsentwurf für das Freilichtmuseum einschließlich einer vernünftigen Parkraumregelung sowie einer Zufahrt zum Gelände des benachbarten Reit- und Fahrvereines entworfen, dem der Werksausschuss in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt habe. Mit der Aufnahme der erforderlichen Arbeiten sei noch in diesem Jahr zu rechnen, sagte Stein abschließend auf Anfrage der SZ.

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