Mundart zum Nachschlagen

Illingen. Das druckfrische Buch "Sellemols en Ihlinge" wurde am Freitag bei einer Lesung von Sigurd Blass in der ehemaligen Kunstscheune, jetzt Gemeinde-Bibliothek, der Öffentlichkeit vorgestellt. Mitautor Josef Dörr konnte an der Veranstaltung nicht teilnehmen, er ist zurzeit im Ausland

 Mitautor Sigurd Blass im Gespräch mit einer Besucherin der Lesung, bei der er das Buch "Sellemols en Ihlinge" in der ehemaligen Kunstscheune vorstellte. Foto: Maria Boewen-Dörr

Mitautor Sigurd Blass im Gespräch mit einer Besucherin der Lesung, bei der er das Buch "Sellemols en Ihlinge" in der ehemaligen Kunstscheune vorstellte. Foto: Maria Boewen-Dörr

Illingen. Das druckfrische Buch "Sellemols en Ihlinge" wurde am Freitag bei einer Lesung von Sigurd Blass in der ehemaligen Kunstscheune, jetzt Gemeinde-Bibliothek, der Öffentlichkeit vorgestellt. Mitautor Josef Dörr konnte an der Veranstaltung nicht teilnehmen, er ist zurzeit im Ausland. Dörr hatte bereits im Frühjahr 1984 ein Büchlein mit dem Titel "So schwäzze mia en Ihlinge" herausgegeben. Damals stellte er ein Wörterbuch der Illinger Mundart vor, wie sie in den 40er und 50er Jahren gesprochen wurde. Er unternahm damals erstmalig den Versuch, die aussterbende Sprache des Dorfes in lexikalischer Form festzuhalten. "Beim Durchblättern dieses Büchleins wird erst bewusst, wie viel an mundartlichen Ausdrucksmöglichkeiten schon verloren ist oder was noch verloren zu gehen droht", stellte damals Landrat Dr. Rudolf Hinsberger fest. Josef Dörr hat hier gegengesteuert und den Wörterbuchteil jetzt um mehr als 300 Kopfwörter erweitert. Sprichwörter, Redensarten und einige Geschichten wurden ebenfalls hinzugefügt.

Sigurd Blass lieferte Beiträge zum sprachlichen Teil (insbesondere Redensarten und Geschichten). Sein Hauptbeitrag lag jedoch in der Bereitstellung von Dokumenten wie Fotos und Grafiken. "Ziel der Sprachsammlung ist es, die Mundart, die wir in Illingen und Umgebung gesprochen haben, nicht verloren gehen zu lassen", betonte Blass während der Lesung. Über Kostproben konnten die Besucher der Lesung herzhaft lachen. Nachkommen von Illinger Originalen werden ganz sicher ihre Vorfahren in diesem Werk mit 168 Seiten finden.

Blass, der sich mit seinem Heimatort sehr verbunden fühlt, hatte dies in eindrucksvoller Weise in zwei bereits veröffentlichen Büchern zum Ausdruck gebracht. "Es ist diese Affinität zu Land und Leuten, die mich antreibt, die Geschichte, die Sprache und Bilder meines Heimatortes Illingen nicht Vergessenheit geraten zu lassen", begründete Blass seine Motivation. Ortsvorsteher Wolfgang Scholl würdigte die Arbeit: "Das Buch dokumentiert Geschichte und mit der Geschichte dieser Gemeinde fühlen wir uns verbunden."

Das Buch "Sellemols en Ihlinge" kostet 12,90 Euro und kann im Bürgerbüro der Gemeinde gekauft werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort