Multifunktionsfeld entzweit Ortsrat

Rohrbach

Rohrbach. Über die Schulform der Johannesschule und den möglichen Standort eines Multifunktionsspielfeldes diskutierte der Rohrbacher Ortsrat in seiner jüngsten Sitzung im Lehrerzimmer der Schule so ausgiebig, dass Ortsvorsteher Hans Wagner (Familien-Partei) den öffentlichen Teil der Sitzung nach fast vier Stunden schloss, obwohl gerade mal drei von neun Tagesordnungspunkten behandelt waren.

Das Angebot einer echten Ganztagsklasse, parallel zum normalen Schulbetrieb und der Möglichkeit einer Nachmittagsbetreuung, wurde letztlich einstimmig vom Ortsrat begrüßt. Verbunden mit dem Appell an die Stadt, sich beim Saarpfalz-Kreis für weitere Mittel zum Ausbau des Angebots und der Sanierung des Schulgebäudes einzusetzen.

Dem Ansinnen der Familien-Partei, die Schule insgesamt als Ganztagsschule umzuwidmen, entsprach der weitere Sitzungsverlauf allerdings nicht. "Wir sind die einzige Erweiterte Realschule im Stadtgebiet, die Englisch als erste Sprache anbietet. Da sollten wir mit der Schulform den Eltern nicht zu viel vorgreifen", betonte die stellvertretende Schulleiterin Susanne Fritz. Positiv sei, dass alle Lehrer in das Ganztagsmodell eingebunden seien. So könne man das pädagogische Angebot bei veränderter Nachfrage auch schnell anpassen.

Die neu eingerichtete Ganztagsklasse der Klassenstufe fünf sei gut nachgefragt, erklärte Schulleiter Karl-Heinz Härdter, wobei sich erst zeigen müsse, ob sich dieser Trend stabilisiere. Jedoch brauche man bei einer zweiten Ganztagsklasse ab dem neuen Schuljahr mehr Räumlichkeiten. Die Cafeteria sei bereits jetzt mit den Kindern aus der vorhandenen Ganztagsklasse und der Nachmittagsbetreuung ausgelastet.

Landrat Clemens Lindemann (SPD) berichtete von positiven Erfahrungen bei Schülern und Eltern aus Ganztagsklassen. Der Trend sei wahrscheinlich steigend. Es sei die Entscheidung der Schule, mit welchen Angeboten sie sich für möglichst viele Eltern und Kinder attraktiv präsentiere. "Es wäre gut, das Multifunktionsspielfeld wäre an der Schule", sagte Lindemann, denn auch das stärke die Anziehungskraft des Schulstandorts.

Als Platz für das neue Spielfeld favorisierte Härdter den Bereich links neben dem Schuleingang. Er habe mit einem Schreiben an das Ministerium geklärt, dass die Förderkriterien des Landes ausdrücklich auf den Bau solcher Felder an Schulen zielen, besonders wenn dort Ganztagsbetreuung angeboten werde. Der Bau eines solchen Feldes an der Rohrbachhalle - wie zwischenzeitlich angedacht - sei nicht dazu geeignet, dass die Schülerinnen und Schüler der Johannesschule es zum Beispiel in den Pausenzeiten nutzen könnten. "Der Ortsratsbeschluss für den Bau des Feldes an der Rohrbachhalle ist auf Grund falscher Information durch die Stadtverwaltung zustande gekommen", sagte Ortsvorsteher Wagner. Das habe "ein Geschmäckle", legte Martin Wirtz (Familien-Partei) nach.

"Ich widerspreche der Unterstellung der bewussten Falschinformation ausdrücklich", hielt Jörg Schuh (CDU) dagegen. Schuh weiter: "Es freut mich, dass ein solches Spielfeld nach Rohrbach kommt. Ob der Bau hier an der Schule durchführbar ist, soll die Stadtverwaltung klären." Ein neuer Beschluss des Ortsrats zu diesem Thema wurde vertagt. "Es wäre gut, das Multifunktions-

spielfeld wäre an der Schule."

Landrat Clemens Lindemann

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