Multifunktionsfeld - aber ohne störenden Lärm

Naßweiler. Im November 2009 hatte der Ortsrat Naßweiler beantragt, das geplante Multifunktionsfeld am Sportplatz zu errichten. Nachdem das Projekt vor einigen Tagen öffentlich vorgestellt wurde, befasste sich das Gremium am Montagabend mit dem genauen Standort. Einstimmig sprach sich der Ortsrat dafür aus, die Anlage rechts neben dem Umkleidegebäude im Anschluss an die Garagen zu bauen

 Charakteristische Konstruktion: Der Kopf des Förderturms in Merlebach-Nord. Foto: Döpke

Charakteristische Konstruktion: Der Kopf des Förderturms in Merlebach-Nord. Foto: Döpke

Naßweiler. Im November 2009 hatte der Ortsrat Naßweiler beantragt, das geplante Multifunktionsfeld am Sportplatz zu errichten. Nachdem das Projekt vor einigen Tagen öffentlich vorgestellt wurde, befasste sich das Gremium am Montagabend mit dem genauen Standort. Einstimmig sprach sich der Ortsrat dafür aus, die Anlage rechts neben dem Umkleidegebäude im Anschluss an die Garagen zu bauen. Die Maßnahme wird durch das europäische Leaderprogramm gefördert.

Im vergangenen Jahr hatte sich eine Delegation des Ortsrats mehrere Spielfelder in der Region angeschaut und sich aus Kostengründen für das Modell des Großrosseler Multifunktionsfeldes entschieden. Um den Lärm zu minimieren, sollen die Torgitter und die hölzernen Ballfangwände an den Stirnseiten allerdings durch Netze ersetzt werden. Außerdem ist geplant, die noch festzulegenden Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen stark einzuschränken. "Die Möglichkeit, die Anlage einzuzäunen, soll überprüft werden, sobald jemand bereit ist, zu den Öffnungszeiten auf- und zuzusperren", heißt es in einstimmig gefassten Beschluss.

Geschlossen gab der Ortsrat auch grünes Licht für den Bebauungsplan "Schachtanlage Merlebach-Nord II". Die Heilbronner Firma Mosolf Solar Power hat ihre Pläne zum Bau einer Freiland-Photovoltaikanlage im Bereich des einstigen Grubengeländes ausgeweitet. Die Fläche, die zusätzlich zur Gewinnung von Solarenergie genutzt werden soll, reicht von dem an die Schachtanlage grenzenden Feldweg bis zum Birkenhof in Naßweiler. Das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen, das zurzeit verfällt, will der Investor laut Ortsvorsteher Hans-Werner Franzen (SPD) einer neuen Nutzung zuführen.

Rückschau

 Das Lüfter-Gebäude des einstigen Schachtes, geformt wie ein U-Boot. Foto: Landesdenkmalamt

Das Lüfter-Gebäude des einstigen Schachtes, geformt wie ein U-Boot. Foto: Landesdenkmalamt

Die einstige Schachtanlage Merlebach-Nord in St. Nikolaus, deren Gelände jetzt für die Gewinnung von Solarenergie genutzt werden soll, ist eine Besonderheit der saarländisch-lothringischen Grenzregion. Erbaut wurde sie in den 1950er Jahren vom französischen Bergbauunternehmen Houillières du Bassin Lorrain (HBL) als Nebenschachtanlage der lothringischen Grube Merlebach - auf deutschem Gebiet. Sie diente nie zur Kohleförderung, sondern ausschließlich als Einfahrtschacht. An den französischen Hauptschacht war sie durch eine Eisenbahnstrecke angebunden; zum Schichtwechsel brachte ein Schienenbus die Bergleute an ihren Arbeitsplatz und wieder zurück, bis Lothringens Gruben 2004 stillgelegt wurden. Die Nebenschachtanlage in St. Nikolaus steht samt Bauten und technischen Einrichtungen unter Denkmalschutz. dd

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