Müller stand Rede und Antwort

Kirkel. Auf der zweiten Station, nach Neunkirchen, besuchte Saarlands Ministerpräsident Peter Müller gestern auf seiner Tour durch die 52 Städte und Gemeinden des Landes Kirkel

 Bürgermeister Armin Hochlenert (vorne links) nutzte den Besuch von Peter Müller, dem Ministerpräsidenten einen Überblick über die aktuelle Lage der Burggemeinde zu geben. Foto: Thorsten Wolf

Bürgermeister Armin Hochlenert (vorne links) nutzte den Besuch von Peter Müller, dem Ministerpräsidenten einen Überblick über die aktuelle Lage der Burggemeinde zu geben. Foto: Thorsten Wolf

Kirkel. Auf der zweiten Station, nach Neunkirchen, besuchte Saarlands Ministerpräsident Peter Müller gestern auf seiner Tour durch die 52 Städte und Gemeinden des Landes Kirkel. Fast einen ganzen Nachmittag lang nahm er sich Zeit, um sich über die Situation der Burggemeinde im Allgemeinen und die der Senioren und Vereine im Speziellen zu informieren und den Bürgern Rede und Antwort zu stehen. Kirkels Bürgermeister Armin Hochlenert nahm seinen Gast aus Saarbrücken standesgemäß auf der Kirkeler Burg in Empfang. Hier verschaffte er Müller einen geografischen und gesellschaftlichen Überblick über die Gemeinde und nutzte die Gelegenheit, mit Müller das eine oder andere Wort unter Parteifreunden mit dem gemeinsamen Schicksal des Vorwahlkampfes zu wechseln. Dabei konnte Armin Hochlenert durchaus mit gemachten Hausaufgaben glänzen. "Wenn ich heute einen Strich ziehen würde, dann würde Kirkel schwarze Zahlen schreiben. Das schafft kaum noch eine andere saarländische Gemeinde." Nach Rundblick und Ausblick über Lage und Zukunft Kirkels hieß es dann für Müller, im nahe gelegenen Jochen-Klepper-Haus in Kirkel-Neuhäusel den älteren Bürgern Rede und Antwort zu stehen. Und auch wenn sich der im Umgang mit dem Publikum mehr als erfahrene Müller mit deutlichen Lobesworten für Kirkel und die Leistung der Älteren im Wiederaufbau Deutschlands Raum verschaffte - ohne kritische Nachfragen der Senioren kam er an diesem Nachmittag nicht davon. So war es vor allem der Missmut über kaum steigende Renten, die den Ministerpräsidenten zwangen, deutlich auszuholen. Mit Blick auf die Basis der Rente, den so genannten Generationenvertrag, sagte er: "Zum Einen werden die Menschen immer älter. Das bedeutet, dass die Bezugszeit für die Rente steigt." Zum Anderen sei das demographische Verhältnis zwischen Einzahlern und Beziehern inzwischen verschoben. Müller verteidigte in diesem Zusammenhang eine längere Zeit des Einzahlens in die Rentenkasse, mit Blick auf die Rente mit 67 mahnte er aber zu mehr Flexibilität. So sei für ihn die Dauer der Einzahlung entscheidend und nicht ein festgesetztes Renteneintrittsalter. Mit Blick auf den kommenden Wahlkampf und die vom politischen Gegner gemachten Versprechen, gerade an die Bezieher von Renten, warnte er: "Schon in der Vergangenheit haben uns die, die uns das Paradies versprochen haben, in die Hölle gebracht." Nach seinem Auftritt vor den ältesten Mitgliedern der Gemeinde stellte sich Ministerpräsident Müller, nur ein paar Kilometer entfernt und nur eine knappe Viertelstunde später, im Limbacher Theobald-Hock-Haus zahlreichen Vertretern von Kirkeler Vereinen - ein nicht unwichtiger Termin angesichts von 117 Zusammenschlüssen, die in der Burggemeinde aktiv sind. Hier war es vor allem die Frage nach der Rechtssituation von Vereinsvorständen und nach dem Nachwuchs, die sowohl Müller als auch die Verantwortlichen aus den Vereinen umtrieb. "Wenn ich heute einen Strich ziehen würde, dann würde Kirkel schwarze Zahlen schreiben."Armin Hochlenert

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