Müller: 200 Millionen Euro schnell investieren

Saarbrücken. Mit einem Beschäftigungspakt Saar aus Unternehmen sowie Gewerkschaften, einem eigenen Beitrag zum Konjunkturprogramm des Bundes und durch gestärktes Ehrenamt soll das Saarland dem mutmaßlichen Krisenjahr 2009 trotzen

Saarbrücken. Mit einem Beschäftigungspakt Saar aus Unternehmen sowie Gewerkschaften, einem eigenen Beitrag zum Konjunkturprogramm des Bundes und durch gestärktes Ehrenamt soll das Saarland dem mutmaßlichen Krisenjahr 2009 trotzen. Diese Perspektiven entwickelte Ministerpräsident Peter Müller (CDU) vor über 2300 Zuhörern aus Politik, Sport, Kultur und Wirtschaft bei seinem Neujahrsempfang gestern Abend in der Saarlandhalle.

Müller gab sich im Jahr der Kommunal-, Europa-, Landtags- und Bundestagswahlen optimistisch, dass die prognostizierte Wirtschaftskrise bewältigt werden könne. Er forderte dabei eine stärkere Konzentration auf die Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft: "Wirtschaftliches Handeln muss immer auch ethischen Anforderungen genügen", sagte der Ministerpräsident und sprach sich für einen Ordnungsrahmen auf internationaler Ebene aus, der "Wohlstand für alle" sicherstelle.

Derzeit gelte es, die Folgen der Krise abzumildern. Bund, Länder und Gemeinden müssten in Abstimmung mit der Wirtschaft alles unternehmen, dass der Weg aus der Rezession herausführe. Müller kündigte im Zuge des Konjunkturpaketes zwei des Bundes und aufgrund eigener Anstrengungen des Landes und der Kommunen Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro für das Saarland durch die öffentliche Hand an. Der Schwerpunkt liege dabei auf dem Bildungs- und Wissenschaftsbereich, auf der Verbesserung der Infrastruktur und der energetischen Gebäudesanierung. Diese Investitionen sollten schnell getätigt werden: "Wir wollen die Möglichkeit schaffen, Vergabeverfahren beschleunigt durchzuführen", sagte Müller.

Neben wirtschaftlichen Fragen griff Müller die gesellschaftlichen Herausforderungen auf und rief zu mehr Freiwilligendienst auf. "Das Ehrenamt ist unverzichtbarer Bestandteil des Kitts, der die Gesellschaft zusammenhält", so der Politiker. Unter seinen Zuhörern waren auch zahlreiche Vertreter der 720 Gruppen, die bei der Kontaktstelle für Selbsthilfe im Saarland gemeldet sind.

Auf einen Blick

Die Fremdenführerinnen aus Ottweiler warben auf dem Neujahrsempfang für ihre Heimatstadt. Foto: bub

Die Fremdenführerinnen aus Ottweiler warben auf dem Neujahrsempfang für ihre Heimatstadt. Foto: bub

Das Programm des Neujahrsempfangs wurde musikalisch von dem Cellisten André Mergenthaler und der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern unter der Leitung von Christoph Poppen gestaltet, unter anderem mit der Ouvertüre aus "Die diebische Elster" von Rossini. Zudem spielte das Orchester zu einem Feuerwerk in der Halle den Radetzkymarsch von Johann Strauß. red

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