Mozart und Smetana mal anders

Mettlach. Kammermusik kann extrem vielseitig sein. Eine eher selten anzutreffende Facette dieser Richtung boten die Kammermusiktage Mettlach am vergangenen Sonntag. Das Bläseroktett Ensemble Prisma präsentierte Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Melodien aus der Oper "Die verkaufte Braut" von Friedrich Smetana in ungewöhnlicher Form

 Das Ensemble Prisma war in Mettlach zu Gast. Foto: VA

Das Ensemble Prisma war in Mettlach zu Gast. Foto: VA

Mettlach. Kammermusik kann extrem vielseitig sein. Eine eher selten anzutreffende Facette dieser Richtung boten die Kammermusiktage Mettlach am vergangenen Sonntag. Das Bläseroktett Ensemble Prisma präsentierte Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Melodien aus der Oper "Die verkaufte Braut" von Friedrich Smetana in ungewöhnlicher Form. Dieses Oktett besteht aus jeweils zwei Klarinettisten, Oboisten, Fagottisten und Hornisten und vermag in dieser Konstellation die Musik von Mozart ein wenig anders als gewohnt vorzustellen und beweist damit auch eindringlich, wie facettenreich die Meisterwerke dieses Komponisten interpretiert werden können. Das Konzertprogramm begann mit der "1. Sinfonie" von Mozart, die das Ensemble Prisma mittels einer Bearbeitung für Bläseroktett zur Aufführung brachte, die der Komponist und Arrangeur Andreas Tarkmann extra für dieses Ensemble konzipiert hat. Mit diesem Werk, das Wolfgang Amadeus Mozart in frühester Jugend komponiert hatte, wurden die Mettlacher Konzertbesucher mit einer musikalischen Rarität konfrontiert, die eindrucksvoll beweist, welche Qualitäten die ersten Kompositionen dieses jungen Tonschöpfers schon erreicht hatten.Das Ensemble Prisma vermochte es, die Schönheiten dieses Werkes durch ihr intensives und engagiertes Spiel wunderbar herauszuarbeiten. Die nachfolgende "Serenade in Es-Dur" bot dem Ensemble noch mehr Möglichkeiten, die Musik Mozarts durch effektvolles Musizieren hervorzuheben. Das Ensemble Prisma vermochte mit dieser Besetzung vor allem melodische Details der einzelnen Passagen besonders klar zu betonen und konnte auch schnelle Passagen der Serenade durch mitreißende Tempi mit ausgeprägter Akkuratesse präsentieren. Überhaupt bestach das Spiel der acht Musiker mit enormer Präzision und Brillanz, so dass auch die Schönheit dieser eher unbekannten Werke von Wolfgang Amadeus Mozart vortrefflich zur Geltung gebracht wurde. Dass die Qualitäten des Ensembles noch stärker zur hervortreten können, offenbarte sich dann anhand der herrlichen Melodien aus der Oper "Die verkaufte Braut" von Friedrich Smetana, die Andreas Tarkmann ebenfalls in einer speziellen Bearbeitung für das Oktett zu einem mitreißenden Medley zusammengefasst hat.

Die Holzbläser haben auch in der Originalpartitur dieser Oper eine führende Rolle, so dass sich diese Musik besonders gut dazu eignet, die Möglichkeiten und die Schönheiten der einzelnen Passagen, die für diese Instrumentengruppen komponiert wurden, besonders stark hervorzuheben. Das Ensemble Prisma spielte die Musik mit schier atemberaubendem Tempo und bot damit seinen Zuhörern ein furioses Finale zum Abschluss des spannenden Konzertprogramms. Als Zugabe wurde dann nochmals ein Stück von Mozart, aber diesmal ein Ohrwurm, angekündigt. Gespielt wurde der berühmte "Türkische Marsch", der auch von Andreas Tarkmann für das Ensemble bearbeitet wurde. Das Ensemble Prisma bot ein ungewöhnliches Klangerlebnis und bewies eindrucksvoll wie spannend und abwechslungsreich klassische Musik sein kann.

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