Moskitos fehlt die Spritzigkeit

Marpingen. Es waren keine Tränen der Freude, die am Sonntagabend am Rande des Spielfeldes in der Marpinger Sporthalle aus übervollen Moskitos-Augen quollen. Eher spiegelten die Tränen bei mancher Spielerin der DJK Marpingen das Gefühl von Hilf- und Wehrlosigkeit wider

 Elke Zägel beim Siebenmeter: Das Kraftpaket der Moskitos traf insgesamt vier Mal. Doch auch das war zu wenig.Foto: Klos

Elke Zägel beim Siebenmeter: Das Kraftpaket der Moskitos traf insgesamt vier Mal. Doch auch das war zu wenig.Foto: Klos

Marpingen. Es waren keine Tränen der Freude, die am Sonntagabend am Rande des Spielfeldes in der Marpinger Sporthalle aus übervollen Moskitos-Augen quollen. Eher spiegelten die Tränen bei mancher Spielerin der DJK Marpingen das Gefühl von Hilf- und Wehrlosigkeit wider. Sie hatten alles gegeben und alles versucht, sich aber letztlich dem Druck, der 60 Minuten auf sie einwirkte, nicht erwehren können. Mit 24:30 (12:14) mussten sich die Moskitos den Gästen aus dem hessischen Idstein geschlagen geben - die zweite Niederlage auf heimischem Parkett in dieser Saison. Ein Blick zur Gegenseite zum gleichen Zeitpunkt: Die Handballerinnen des TV Idstein tanzen mit Trainer- und Betreuerstab im Kreis. "Hier regiert der TVI", skandieren sie immer wieder lautstark, während ihre zahlreich nach Marpingen mitgereisten Fans "Auswärtssieg, Auswärtssieg" rufen. Damit streuen sie reichlich Salz in das verwundete Moskitos-Herz. Dass es für die Moskitos gegen die Handballerinnen eh schwer werden würde, war schon beim Einlaufen in die Halle ersichtlich geworden, denn personell gesehen gehen die DJK-Damen momentan auf dem Zahnfleisch: Außer den Langzeitverletzten Eva Hinsberger (Fußbruch) und Britta Buchholz (Bandscheibe) sagte auch Kerstin Karp unmittelbar vor dem Spiel grippebedingt ab. Wenigstens konnten Elke Zägel und Marion Recktenwald spielen, so dass - die etatmäßige A-Jugend-Torfrau Jessica Kockler mit eingerechnet - ganze drei Einwechselspielerinnen auf der Moskitos-Bank Platz nahmen. Was aber, wie sich in der Folgezeit herausstellte, eindeutig zu wenig war. Denn alsbald wirkten die Moskitos platt, die Spritzigkeit fehlte und es schien so, als wollte der Körper dem Willen nicht gehorchen. Zu allem Überfluss hatte die DJK einen denkbar schlechten Start erwischt, mehrere Hundertprozentige vergeben und schnell zurückgelegen, nach elf Minuten aber dann doch zum 5:5 ausgeglichen. Kurz darauf führte Marpingen 7:6. Es sollte aber das einzige Mal bleiben, dass Marpingen vorne lag. Und es dauert auch nur ein paar Sekunden, dann glich Idstein aus und zog bis zum 30:24-Endstand davon. Christoph Luck, Trainer der Moskitos, begann unmittelbar nach dem Schluss-Signal mit der Aufbauarbeit: "Ich kann den Mädels keinen Vorwurf machen. Aufgrund der Personalsituation waren wir einfach nicht in der Lage, noch eine Schippe draufzulegen." Den Sieg der Gäste bewertete Luck als verdient: "Unsere Abwehr hat heute nicht sicher gestanden. Und unsere Torfrauen hatten auch keinen guten Tag. Zudem haben wir vorne zu viele Chancen vergeben." Das sah auch Moskitos-Manager Reimund Klein so. In der ersten Enttäuschung sagte Klein: "Heute haben wir gezeigt, dass wir derzeit wohl doch noch nicht in der Lage sind, ganz vorne zu schnuppern." Doch Glück im Unglück für die Moskitos: Zwar mussten sie aufgrund des schlechteren Torverhältnisses die nun punktgleichen Mannschaften aus Idstein und Wildungen in der Tabelle vorbeiziehen lassen, doch da auch Spitzenreiter MJC Trier II verlor (19:29 gegen TV Dudenhofen), ist der Platz an der Sonne weiterhin nur ein Pünktchen entfernt.

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