Montessori-Förderer formieren sich

Heckendalheim/Oberwürzbach. Die Barhocker stehen umgedreht auf dem Tresen, in der Vitrine neben dem großen Dorfwappen künden Pokale von Erfolgen, die Gardinen vor den Fenstern sind fast schon wieder in Mode. Es sieht nicht sehr nach Zukunft aus an diesem Abend im Dorfgemeinschaftshaus Heckendalheim

 Solch ein Orchester wie hier in der Montessori-Grundschule Rußhütte könnte es auch in Oberwürzbach geben. Foto: Iris Maurer

Solch ein Orchester wie hier in der Montessori-Grundschule Rußhütte könnte es auch in Oberwürzbach geben. Foto: Iris Maurer

Heckendalheim/Oberwürzbach. Die Barhocker stehen umgedreht auf dem Tresen, in der Vitrine neben dem großen Dorfwappen künden Pokale von Erfolgen, die Gardinen vor den Fenstern sind fast schon wieder in Mode. Es sieht nicht sehr nach Zukunft aus an diesem Abend im Dorfgemeinschaftshaus Heckendalheim. Und dennoch arbeitet eine kleine Schar genau daran im eher unwirtlichen Ambiente des Schankraumes. Die "Elterninitiative für Montessori-Pädagogik Mandelblüte", die im kommenden Schuljahr aus der Oberwürzbacher Hasenfelsschule eine Montessori-Schule machen will, gründet eine Fördergemeinschaft (die SZ berichtete bereits kurz). Gibt das Bildungsministerium für die Privatschule grünes Licht, startet das Grundschulprojekt nach den Sommerferien im St. Ingberter Stadtteil mit einer altersgemischten Klasse mit maximal 27 Schülern.Eva Pittendörfer, Vorsitzende der Initiative, fasst vor 13 Erwachsenen und einem Kind - darunter auch Oberwürzbachs Ortsvorsteherin Lydia Schaar - den Werdegang der Initiative zusammen. Vor rund zwei Jahren hatten sich demnach Eltern zusammengetan, die für ihre Kinder etwas anderes wollten als das institutionalisierte Schulsystem. Nicht sinnvoll sei es, erläutert Pittendörfer, wenn alle Kinder zur gleichen Zeit das gleiche lernen sollten. Wie es anders gehen kann, zeige die Montessori-Pädagogik. Allerdings gebe es im Saarpfalz-Kreis keine Möglichkeit für interessierte Eltern, ihre Kinder nach diesen Grundsätzen erziehen zu lassen.

Deshalb gründete sich die Initiative. Sie hat zunächst in der Gemeinde Mandelbachtal nach einem geeigneten Standort gesucht, wollte sich als staatlicher Grundschulzweig an eine bestehende Schule an-gliedern. Das misslang. Die Initiative wurde auf die Hasenfelsschule aufmerksam. In der Regelschule gehen im Sommer die Lichter aus. Pittendörfer: "Wir können dort nahtlos fortführen. Die Schule ist in einem guten Zustand."

Drei Lehrer, so die Vorsitzende der Elterninitiative, machen gerade das Diplom für Montessori-Pädagogik. Die Schulleitung soll in Oberwürzbach Nicole Buschmann übernehmen, die derzeit an der Rohrbacher Pestalozzischule unterrichtet. Auch die zweite pädagogische Fachkraft steht schon fest: Cornelia Zech, im Moment Schoolworkerin, steht zur Verfügung.

Eine weitere Klippe, führt Pittendörfer in der Gründungsversammlung aus, ist das kürzlich verschärfte Privatschulgesetz. Die Neufassung sorgt in den ersten drei Jahren für eine stärkere finanzielle Belastung. Mit dem Förderverein wollen die Montessori-Begeisterten einen Pool schaffen, der diese Belastung zumindest abfedert.

Auch wenn die Gründungsversammlung noch kleine Unsicherheiten in vereinstechnischen Fragen offenbart, ist der Verein doch zügig gewählt. Yvonne Buchholz wird ihn führen. Die kleine Runde wählt Simone Weber zu ihrer Stellvertreterin. Kassenwart, Schriftführer und eine Beisitzerin werden bestimmt. Die Fördergemeinschaft steht - die Montessorischule Oberwürzbach hat an diesem Abend wieder einen kleinen Schritt nach vorne getan.

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