Modellprojekt Münzbachtal wird systematisch durchleuchtet Kosten sparen und Klima schützen

Braunshausen. Im Oktober des vergangenen Jahres haben Studierende am Umwelt-Campus Birkenfeld, mit einzelbetrieblichen Besuchen und der Datenerhebung mittels eines Fragebogens, damit begonnen den Gewerbepark Münzbachtal systematisch zu durchleuchten, um mögliche Rohstoff- oder Energieströme zu verbessern

 Sabine Hartard stellt das Forschungsprojekt vor. Foto: Frank Faber

Sabine Hartard stellt das Forschungsprojekt vor. Foto: Frank Faber

Braunshausen. Im Oktober des vergangenen Jahres haben Studierende am Umwelt-Campus Birkenfeld, mit einzelbetrieblichen Besuchen und der Datenerhebung mittels eines Fragebogens, damit begonnen den Gewerbepark Münzbachtal systematisch zu durchleuchten, um mögliche Rohstoff- oder Energieströme zu verbessern. "Was kann durch eine solche Erhebung als Vorteil für die Unternehmen rauskommen?" stellte Hartard eingangs ihres Vortrags vor 50 Gästen in den Raum. Sie verdeutlichte, dass durch Kooperationen und Vernetzung über einzelbetriebliche Aktivitäten hinaus neue Effizienzpotenziale im Bereich der organischen Abfallwirtschaft und der Erzeugung von regenerativen Energien entstehen würden. "Dadurch werden Effekte erzielt, dass Kosten eingespart werden können, und ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet", meinte Hartard. Als Beispiele führte sie die Montage von Fotovoltaikanlagen zur Erzeugung von Solarstrom auf den Dachflächen der Betriebe und die Errichtung einer Biogasanlage am Rand des Gewerbeparks an.Überlegenswert sei die Installation eines gemeinschaftlichen Wertstoffhofes für die Entsorgung der betrieblichen Reststoffe. Die sichtbar steigenden Energiepreise würden eine nötige gemeinschaftliche Investition sinnvoll machen. "Mit einem gemeinschaftlichen Wertstoffhof können die Entsorgungskosten zusätzlich gesenkt werden", nannte Hartard als weiteren Aspekt. Abschließend wagte die Dozentin noch einen Blick in die Zukunft. "Als unabhängiger Energiepark autark in der Energieversorgung zu sein", schwebte ihr als langfristiges Ziel vor. Das Modellprojekt werde fortgeführt, um dafür eine möglichst gute Datengrundlage zu gewinnen.

"Es ist der erste Gewerbepark im Landkreis, der so detailliert unter die Lupe genommen wird", erläuterte Hans-Josef Scholl, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land. Im Gewerbepark wolle man die Unternehmen für Kooperationen gewinnen und sie ins Klimaschutzprogramm des Landkreises integrieren . "Das wäre ein ganz wichtiger Baustein im Projekt "Null-Emissionslandkreis durch ländlichen Energiemix", so Scholl. Anhand einer Studie werde dem Landkreis ein hohes Potenzial zur Stromerzeugung mit Solaranlagen bescheinigt. Dafür sollen die vorhandenen, erneuerbaren Energiepotenziale wie Sonne, Wind oder Wasser stärker genutzt werden. Das erstellte Solarflächenkataster, das dem Hausbesitzer eine genaue Wirtschaftsberechnung seiner Dachfläche ermöglicht, soll laut Scholl, Anfang Juni an den Start gehen. Hierzu wurden alle Dachflächen im Landkreis erfasst und hinsichtlich ihrer Eignung für die Gewinnung von Solarenergie bewertet. Über die jeweilige Gemeinde kann der Hausbesitzer seine Bewertung mit den dazugehörigen Daten in einer angelegten Datenbank abrufen lassen.

Auf einen Blick

Themen und Referenten beim Nonnweiler Wirtschaftsdialog: "Null-Emission durch ländlichen Energiemix im Landkreis St. Wendel" (Tobias Gruben), "Ökologisch-industrielle Optimierung des Gewerbeparks Münzbachtal in Otzenhausen", (Prof. Dr. Sabine Hartard), "Solarkataster für das St. Wendeler Land" ( Hans-Josef Scholl). frf

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